Angelehnt an Goethes Faust I, lenken Gounods versierte Librettisten Barbier und Carré ihr Augenmerk weniger auf den vergrämten Wissenschaftler Faust, sondern erzählen die Geschichte eines Mädchens, das die männlichen Protagonisten als Verehrer, Verteidiger oder Beschützer umkreisen. Gounod hat die zerbrechliche Gefühlwelt der Charaktere einprägsam und farbenreich herausgearbeitet. Dabei wartet er sowohl mit melodischem Einfallsreichtum und französischem Esprit auf als auch mit einer abgründigen Dramatik, wenn es um die Begegnungen zwischen Faust und Mephistopheles geht. 1859 in Paris uraufgeführt, wurde „Faust“ zu einem Welterfolg, nicht zuletzt wegen musikalischer Glanzstücke wie Marguérites »Juwelenarie«, Valentins »Gebet« oder Mephistophélès »Rondo vom goldenen Kalb«.
Text: Jules Barbier und Michel Carré
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Marco Comin, Inszenierung: Nadja Loschky, Bühne und Kostüme: Gabriele Jaenecke
Mit Nicole Chevalier (Marguérite), Johannes An (Faust), Krzysztof Borysiewicz (Mephistopheles), u.a.