»Fast Forward« zeigt in seiner 5. Ausgabe 7 Arbeiten aus 7 europäischen Ländern, die Kuratorin Barbara Engelhardt zu einem vielstimmigen Programm zusammen gestellt hat. Auch dieses Jahr wird eine internationale Jury am letzten Abend eine der 7 Inszenierungen auszeichnen und dem Preisträger/der Preisträgerin/den Preisträgern damit die Möglichkeit geben, in der darauffolgenden Spielzeit eine neue Arbeit am Staatstheater zu realisieren. Erstmals werden in diesem Jahr Studierende verschiedener europäischer Theaterhochschulen das Festival begleiten.
Escenas para una conversación después del visionado de una película de Michael Haneke von El Conde de Torrefiel | Regie Pablo Gisbert | Spanien
19.11. um 19.30 Uhr & 20.11. um 19.30 Uhr im Kleinen Haus
Eine Gruppe junger Spanier befragt sich und ihre Generation in Europa heute. In zwölf Geschichten erzählen sie davon, wie Wollen, Sprechen und Tun oft auseinanderdriften und zeichnen das humorvolle wie scharfe Bild einer Jugend, die sich von Entscheidungen massiv überfordert fühlt. Wohin führen Rebellion und Melancholie, wenn man sich mit der Freiheit des Wollens und der Illusion des Könnens begnügt?
Have A Good Day!
Stück & Regie Vaiva Grainytė, Lina Lapelytė, Rugilė Barzdžiukaitė
Litauen | 19.11. um 21.15 Uhr & 20.11. um 18.00 Uhr im LOT-Theater
»Guten Tag! Danke! Einen schönen Tag!« – so klingt der Supermarkt- Sound weltweit. Drei litauische Künstlerinnen machen daraus eine Mini-Oper für Klavier und elektronische Musik. Deren 10 Performerinnen nutzen den Alltag zwischen Kühlregal, Kollegen, Chef und Familie als Material für ihre »Arien«. Mit Witz und Ironie wird hier ein kritischer Blick auf Arbeitswelt und Konsumgesellschaft geworfen.
Société des Amis
von Jan Koslowski, Nele Stuhler | Regie Jan Koslowski | Schweiz
19.11. um 21.00 Uhr & 20.11. um 21.00 Uhr in Haus Drei
Freunde, Abenteuer und ein Jahrhundertsommer: In einem eigenwilligen Rückgriff auf Enid Blytons »Fünf Freunde« beschwört »Société des Amis« die Idee einer Gemeinschaft, die sich als Alternative zu einem »exklusiven Zweier-Dingens« versteht. In ironischer Anlehnung an die
Kultbücher treffen sich die Akteure, alle »Mitte Ende zwanzig dreißig quelque chose«, zu einem Ferienlager der besonderen Art.
American Dream
von Nicoleta Esinencu | Regie Leta Popescu | Rumänien
20.11. um 18.00 Uhr, 21.11. um 16.30 Uhr auf der Probebühne im Kleinen Haus
Eine moldauische Studentin erhofft sich in den Vereinigten Staaten Arbeit, Freiheit und Geld. Doch Amerika erfüllt ihre Wünsche nicht, dafür häufen sich zuhause die Schulden an. So findet sie sich als illegale Arbeiterin in Moskau wieder. Wie in einem lebensgroßen Monopolyspiel geht »American Dream« den grotesken Geschichten der Arbeitsmigration nach, die neben Familien auch ganze Länder zerrüttet.
Stop Being Poor
Stück & Regie Anders Firing Aardal, Matias Askvik, David Jensen, Marthe Sofie Løkeland Eide, Ylva Owren, Heiki Eero Riipinen | Norwegen
21.11. um 19.30 Uhr & 22.11. um 20.30 Uhr im Kleinen Haus
Der Dienstleistungskapitalismus lebt vom Wettbewerb und steter Selbstoptimierung: immer erreichbar, immer eifrig, immer schneller. Sechs junge Schauspieler zeigen, wie Menschen sich mit dem System arrangieren, Teamgeist performen, Individualität trainieren, versagen oder im Spiel der Kränkungen reüssieren. Nur wer an allen Fronten kämpft, gewinnt. Und dabei immer tolerant lächeln, positiv denken, Kontrolle beweisen …
HIEU: Liebe deine Eltern!
Stück & Regie Hieu Duc Hoang, Tilman Meckel,
Nicole Thomas | Deutschland
21.11. um 18.00 Uhr & 22.11. um 17.00 Uhr in Haus Drei
Ein junger Mann stellt sich vor: »Ich heiße Hieu. Das heißt: Liebe deine Eltern!« Seine Mitspielerin Liliya hat in Bulgarien Rhythmische Sportgymnastik
trainiert. Wo Hieu aus persönlicher und historischer Perspektive die Familie als Keimzelle der Gesellschaft beleuchtet, berichtet Liliya von der Ersatzfamilie des Leistungssportkaders. Beide erzählen von Gemeinschaften, die Perfektion und Selbstdisziplin zum Prinzip erklären.
Before You Die
Stück & Regie Martin Boross | Ungarn
21.11. um 21.15 Uhr & 22.11. um 18.30 Uhr im LOT-Theater
Millionen Menschen erstellen Listen darüber, was sie zu Lebzeiten noch erledigen wollen. Tamara und Imre starten ihre Recherche über »letzte Wünsche« bei sich selbst und auf der Straße. Während sie teils irrwitzige Träume in Erfahrung bringen, sie auf der Bühne kreativ umsetzen
oder gekonnt daran scheitern, stellt sich die Frage: Was erzählt die intime Suche nach Lebensglück über die Wirklichkeit?
Preise & Service Der Festivalkalender ist so geplant, dass der Besuch aller Vorstellungen, die zeitlich hintereinander liegen, möglich ist. Preise für alle Vorstellungen und Spielorte des Festivals sind einheitlich 15,00 Euro, ermäßigt 7,50 Euro bei freier Platzwahl.
Die FestivalCARD lohnt sich bei dem Besuch von drei oder mehr Produktionen. Der Preis beträgt dann 10,00 Euro je Karte, ermäßigt 5,00 Euro. Die FestivalCARD ist nicht online erhältlich, sondern nur per email oder an der Kasse. Mehr Informationen unter (0531) 1234567.
Alle Vorstellungen werden in Originalsprache mit deutschen und/oder englischen Übertiteln gezeigt. Kostenfreie Einführungen zu jeder Vorstellung jeweils 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Sonstiges Festivaleröffnung | Künstlertreffs | Festivalgespräch | Partys | Preisverleihung & Abschlussfest
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