Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Festival Radikal jung am Münchner Volkstheater: Bettina Bruinier gewinnt den Publikumspreis für ihre Adaption von Juli Zehs Roman Schilf Festival Radikal jung am Münchner Volkstheater: Bettina Bruinier gewinnt den...Festival Radikal jung am...

Festival Radikal jung am Münchner Volkstheater: Bettina Bruinier gewinnt den Publikumspreis für ihre Adaption von Juli Zehs Roman Schilf

Zum vierten Mal veranstaltete das Münchner Volkstheater vom 27. April bis zum 4. Mai 2008 das Theaterfestival Radikal jung. Innerhalb einer Woche wurden in München die herausragendsten Inszenierungen junger Regisseure aus dem deutschen Sprachraum gezeigt. Sowohl beim Publikum als auch bei den Medien stieß die Veranstaltung auch in diesem Jahr auf großes Interesse.

Christian Stückl, der Intendant des Münchner Volkstheaters, zeigte sich höchst zufrieden mit dem Verlauf und den Ergebnissen des Festivals. Mit über 96,9 Prozent Platzauslastung war der Zuschauerzuspruch durchwegs positiv. Bei der Verleihung des Publikumspreises dankte er vor allem auch der E.ON Energie AG, ohne deren Unterstützung das Festival so nicht stattfinden könnte.

Mit dem in diesem Jahr zum dritten Mal verliehenen Publikumspreis wurde Bettina Bruiniers Romanadaption von Juli Zehs Schilf, eine Produktion des Münchner Volkstheaters, ausgezeichnet.

Zum Festival Radikal jung waren Inszenierungen von Jette Steckel, Tomas Schweigen, Bettina Bruinier, Seraina Maria Sievi, Yael Ronen, Robert Lehniger, Jakob Fedler, Simon Solberg und Viktor Bodó eingeladen.

Die Jury, welche die Inszenierungen des Festivals auswählte, bestand in diesem Jahr wieder aus dem Dramaturgen Kilian Engels, dem Theaterpublizisten C. Bernd Sucher und der Schauspielerin Annette Paulmann. „Wir decken eine große Bandbreite ab. Es geht uns um die unterschiedlichen Handschriften verschiedener Regisseure, was sich auch in der Auswahl der Stoffe niederschlägt. Es sind überwiegend zeitgenössische Stücke und Bearbeitungen von Romanvorlagen zu finden, weil diese Stoffe einen unmittelbareren Zugriff des Regisseurs erlauben.“ sagte Kilian Engels zur Auswahl der eingeladenen Regisseure.

„Noch nie gab es so viele verschiedene Theaterästhetiken, noch nie so unterschiedliche Überlegungen zum Theaterbegriff.“, so leitete Jurymitglied C. Bernd Sucher das Abschlussgespräch mit den Regisseurinnen und Regisseuren ein. Dass in dieser Woche eine Vielfalt unterschiedlichster Arbeitsansätze ihre Aufmerksamkeit fand, steht außer Frage und gab dem Publikum während der Festivalwoche einen intensiven exemplarischen Einblick in junge Theaterarbeit. „Für mich ist Theater ein Ort zwischen Diskurs und Unterhaltung, eine Verbindung beider Pole. Unterhaltung ist dabei aber nicht als Boulevard zu verstehen, sondern soll berühren“, erklärte Tomas Schweigen. Konsens herrschte unter den jungen Theatermachern darüber, dass es dem Theater gelingen muss, gesellschaftliche Missstände aufzuzeigen und Menschen zu erreichen.

Zum Festival ist im Berliner Henschel Verlag die Publikation „Politische und mögliche Welten“ erschienen, die u.a. ausführliche Portraits der eingeladenen Regisseure enthält. (Kilian Engels, C. Bernd Sucher (Hg.), Henschel Verlag Berlin 2008, ISBN: 978-3-89487-613-5)

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN TRAGISCHES REISEERLEBNIS -- "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann im Studiotheater STUTTGART

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann hatte in Stuttgart "Mario und der Zauberer" nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann Premiere. Auf konzentriertem Raum lässt die Regisseurin Daniela Urban…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER MUSIKKRITIKER LÄSST GRÜSSEN -- "Der Tod, das muss ein Wiener sein" im Renitenztheater Stuttgart

Das Wiener Kaffeehaus als Institution wurde hier gebührend gefeiert. Nikolaus Büchel bereitete das Ganze als Regisseur und gebürtiger Wiener auch kabarettistisch auf: "Wie kommt der Wolf ins…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPIEL ZWISCHEN LICHT UNDS SCHATTEN -- "Otello" von Giuseppe Verdi in der Staatsoper STUTTGART

Die Inszenierung von Silvia Costa integriert Videoeinlagen von John Akomfrah, wo die Otello-Tragödie in eindringlichen Bildern nachgezeichnet wird. Der erste Akt ist geprägt von einer Statue und einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZWISCHEN KLASSIK UND UNTERHALTUNG -- "Heavy Metal aus Schwaben" im Schloss Bietigheim-Bissingen

Das Tuba-Euphonium Quartett des Landesblasorchesters Baden-Württemberg mit Steffen Burkhardt, Peter Teufel, Erich Hermann und Markus Scholl präsentierte einen interessanten Streifzug durch die…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBEREI UND KABARETT VERBUNDEN -- Kabarett mit Thomas Fröschle im Glasperlenspiel ASPERG

"Investigative Comedy vom Feinsten" präsentierte Thomas Fröschle im Glasperlenspiel, wobei er auf die Verwechslung mit "Äffle und Pferdle" gleich zu Beginn hinwies. Zauberkunst und Kabarett wurden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche