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Festival Tanz im August 2013 in Berlin

Tanz im August feiert in diesem Jahr vom 16.- 31. August sein 25jähriges Jubiläum. Immer schon hat sich das Festival dadurch ausgezeichnet, nicht nur den aktuellen Stand der Dinge im internationalen zeitgenössischen Tanz zu reflektieren, sondern vor allem auch inhaltliche und ästhetische Perspektiven aufzuzeigen.

Auf den verschiedensten Bühnen Berlins wurden die herausragenden Choreografen und Kompagnien der Szene ebenso vorgestellt wie spannende junge Unbekannte mit Potenzial zur Weiterentwicklung. Dieser Tradition bleibt das größte deutsche Tanzfestival auch in der Jubiläumsausgabe treu.

Im Rückblick auf seine Anfänge präsentiert das Festival mit den „Early Works“ von Trisha Brown und

„Bound“ von Steve Paxton stilprägende Choreografen der frühen Jahre. Außerdem gibt es eine Wiederbegegnung mit der Arbeit von Iztok Kovač/EN-KNAP aus Slowenien, der als junger Choreograf schon Ende der 1980er Jahre bei Tanz im August zu Gast war.

Die Landkarte der Tanzwelt hat sich in den 25 Jahren seit der Gründung von Tanz im August in beispiellosem Tempo erweitert; der zeitgenössische Tanz wurde globaler, in seinen Themen und Ästhetiken vielfältiger. Auch im Tanz verschiebt sich das Kräfteverhältnis weg von seinen ehemaligen westlichen Epizentren hin in den geopolitischen Süden. Die Ausbildung neuer stilistischer oder formaler Richtungen tritt in den Hintergrund, stattdessen erscheint der internationale zeitgenössische Tanz zunehmend narrativer, weniger dogmatisch, musikalischer, bunter und sozial engagierter.

Die Jubiläumsausgabe des Festivals spürt diesem dynamischen Veränderungsprozess mit mehreren

Produktionen nach: So hinterfragt der kongolesische Choreograf Faustin Linyekula in „Drums and Digging“ die politischen und sozialen Veränderungen in seinem Heimatdorf im Nordosten des Kongo und ihren Einfluss auf seine Kunst. Boyzie Cekwana (Südafrika) und Panaibra Canda (Mozambik) setzen sich in „Incombati (dis)cord“ mit den Grenzen zwischen ihren Ländern und deren Folgewirkungen auf die Psyche der Menschen auseinander. Die „Goldlandbergs“ des israelischen Choreografen Emanuel Gat bezieht sich auf eine Radiodokumentation des kanadischen Starpianisten Glenn Gould über das Leben der Mennoniten in Kanada.

Ein weiterer Schwerpunkt ist in diesem Jahr die Auseinandersetzung zwischen Tanz und Bildender Kunst. Neben den Arbeiten von Trisha Brown im Hamburger Bahnhof und Trajal Harrell in ST. AGNES in der Kreuzberger Alexandrinenstraße zeigt das Festival drei verschiedene Versionen von Tino Sehgals

„(ohne Titel) (2000)“, einen Parcours durch das Tanzschaffen des 20. Jahrhunderts. Ebenfalls auf diese

Tanzgeschichte bezieht sich die spektakuläre Outdoor-Videoinstallation des US- Künstlers David Michalek, der auf einem über 40 qm großen Triptychon herausragende Tänzerpersönlichkeiten der letzten Jahre in slow motion-Tanzfilmen porträtiert. Außerdem die Ausstellung „Strut your stuff“, kuratiert von der Berliner Künstlerin Ina Wudtke; eine Präsentation von Berliner Choreografen in Zusammenarbeit mit der Tanzfabrik in den Uferstudios sowie Parties, Konzerte und das Tanz im August -Festivalzentrum im WAU am Halleschen Ufer.

Tanz im August ist eine Veranstaltung des HAU Hebbel am Ufer, gefördert durch den Regierenden

Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten sowie aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds.

Das komplette Programm auf www.tanzimaugust.de.

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