Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden der Öffentlichkeit ab dem 25. Januar in insgesamt vier Vortragsabenden präsentiert. Während der Münchner Opernfestspiele 2016 findet ein zweitägiges Abschlusssymposium statt. Nikolaus Bachler, Intendant der Bayerischen Staatsoper, und Prof. Jürgen Schläder, Projektleiter an der LMU München, präsentierten am 19. Januar im Nationaltheater einen Überblick über die Ergebnisse. Als Schwerpunkte der Forschungsarbeit kristallisierten sich erwartungsgemäß die Personalien Richard Strauss, Clemens Krauss und Rudolf Hartmann heraus – zu allen Biographien gibt es neue Erkenntnisse.
Das Jubiläum der Wiedereröffnung des Nationaltheaters war für die Bayerische Staatsoper Anlass, sich erstmals mit der Geschichte des Hauses im Zeitraum 1933 bis 1963 zu beschäftigen. Wissenschaftliche Publikationen über diesen Zeitraum mit diesem Forschungsschwerpunkt gibt es bis dato keine. Staatsintendant Nikolaus Bachler hat daher ein Forschungsteam der Theaterwissenschaft München an der Ludwig-Maximilians-Universität beauftragt, personelle und ästhetische Entwicklungen und Brüche insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg an der Bayerischen Staatsoper zu untersuchen. Geleitet wird das auf zwei Jahre angelegte Projekt von Institutsleiter Prof. Dr. Christopher Balme und dem Theater- und Musikwissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Schläder. Zum Forschungsteam gehören außerdem der wissenschaftliche Mitarbeiter der Theaterwissenschaft München, Dr. Rasmus Cromme, Doktorand Dominik Frank sowie Katrin Frühinsfeld, wissenschaftliche Hilfskraft des Forschungsprojekts. Die Schwerpunkte des Forschungsprojektes liegen einerseits in ästhetisch-interpretatorischer Hinsicht auf der Musiktheaterpolitik jener Jahre, andererseits auf dem architektonischen, institutionellen und personellen Wiederaufbau des Nationaltheaters. Als Quellen dienen sowohl historische Zeitungsberichte und aktuelle Zeitzeugengespräche als auch Briefwechsel, Werk- und Personalakten, die in verschiedenen Archiven gesichtet wurden.
Die Auswertung kulturpolitischer Dokumente, Personalakten, Zeitzeugenaussagen und Bildmaterial zu Aufführungen versprechen vertiefte und neue Erkenntnisse bezüglich der nationalsozialistischen Kulturpolitik und erstmals auch deren Auswirkungen in die Nachkriegszeit hinein. Nun wird ein erstes ausführliches Resümee gezogen. An vier Terminen werden die Ergebnisse der einzelnen Themenbereiche vorgestellt. Am 23. / 24. Juli findet dann ein Abschlusssymposium des Forschungsprojekts statt. Ort und genaue Zeit werden noch bekannt gegeben.
www.staatsoper.de/stueckinfo/forschungsprojekt-die-bayerische-staatsoper-1933-1963.html