Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Frankfurter Erstaufführung: OEDIPE, Lyrische Tragödie von George Enescu, Oper FrankfurtFrankfurter Erstaufführung: OEDIPE, Lyrische Tragödie von George Enescu,...Frankfurter...

Frankfurter Erstaufführung: OEDIPE, Lyrische Tragödie von George Enescu, Oper Frankfurt

Premiere Sonntag, 8. Dezember 2013, um 18.00 Uhr im Opernhaus. -----

Dem König von Theben wird geweissagt, dass er einst von seinem Sohn Ödipus erschlagen würde. Daher will er das Kind ermorden lassen. Ödipus jedoch wird verschont und wächst am korinthischen Hof auf, verlässt ihn aber sofort, als er von dem verhängnisvollen Orakel erfährt.

Außerhalb der Stadt trifft er auf seinen wahren Vater, den er – ohne ihn zu erkennen – tötet. Nachdem er Theben von der Schreckensherrschaft der Sphinx erlöst hat, heiratet er – immer noch ahnungslos – seine Mutter Iocaste. Als die Wahrheit ans Licht kommt, flieht Ödipus erneut und sticht sich, geplagt von Selbstvorwürfen, die Augen aus. Schließlich zieht er sich nach Kolonos zurück, wo sein Lebensweg endet.

Über 26 Jahre zog sich die Arbeit des rumänischen Komponisten George Enescu (1881-1955) an seiner lyrischen Tragödie Oedipe hin, bevor diese am 13. März 1936 mit triumphalem Erfolg an der Opéra Garnier in seiner Wahlheimat Paris uraufgeführt wurde. Nicht zuletzt die Wirren des Ersten Weltkrieges zwangen den Komponisten, der auch als bedeutender Dirigent und Geigenvirtuose galt, die Arbeit am Werk immer wieder zu unterbrechen. Trotz seiner Ablehnung etwa der Musik des späten Schönberg zählt Enescu zu den Wegbereitern der Moderne und wurde zudem – ähnlich wie sein ungarischer Freund Béla Bartók – stark durch die Volksmusik seiner Heimat beeinflusst. Dabei entstand ein Werk, dessen sinfonischer Orchestersatz – vergleichbar mit den Kompositionen Richard Wagners – als Kommentar zum Text gesehen werden kann, welcher zum Großteil der Titelfigur zugeeignet ist. Die im Zentrum stehende Frage, was stärker sei als das Schicksal und Ödipus‘ Antwort darauf – „Der Mensch“ –, hat Enescu in entsprechenden Leitmotiven vertont.

Enescus Textdichter Edmond Fleg hat für sein Libretto die beiden Dramen König Ödipus und Ödipus auf Kolonos von Sophokles als Vorlage verwendet, so dass der Werdegang des Helden von der Geburt bis zum Tod dargestellt werden konnte.

Die musikalische Leitung hat Alexander Liebreich, seit 2006 Chefdirigent des Münchener Kammerorchesters. 2011 übernahm er zusätzlich die künstlerische Leitung des Tongyeong International Music Festival in Südkorea, welches zu den wichtigsten Festivals im asiatischen Raum zählt. An der Oper Frankfurt dirigierte er 2011/12 Schoecks Penthesilea in der Inszenierung von Regiemeister Hans Neuenfels, der nun mit Oedipe seine nicht nur für Frankfurt bedeutende Arbeit fortführt. Die umfangreiche Titelpartie übernimmt der englische Bariton Simon Neal, der bis 2011 als Ensemblemitglied am Theater Dortmund wirkte. Regelmäßig gastiert er auch an der Oper Frankfurt, u.a. als Achilles in der bereits genannten Produktion von Schoecks Penthesilea. Alle weiteren Partien sind ausnahmslos mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Frankfurt besetzt.

Text von Edmund Fleg

Deutsche Übersetzung von Henry Arnold

Mit Übertiteln

Musikalische Leitung: Alexander Liebreich

Inszenierung: Hans Neuenfels

Bühnenbild: Rifail Ajdarpasic

Kostüme: Elina Schnizler

Licht: Olaf Winter

Dramaturgie: Henry Arnold / Deborah Einspieler

Chor und Extra-Chor: Matthias Köhler

Ödipus: Simon Neal

Teiresias: Magnús Baldvinsson

Kreon: Dietrich Volle

Hirte: Michael McCown

Der Hohepriester: Vuyani Mlinde

Phorbas: Kihwan Sim

Der Totenwächter: Andreas Bauer

Laios: Hans-Jürgen Lazar

Iocaste: Tanja Ariane Baumgartner

Die Sphinx: Katharina Magiera

Antigone: Britta Stallmeister

Merope: Jenny Carlstedt

Chor, Extra-Chor und Statisterie der Oper Frankfurt

Frankfurter Opern- und Museumsorchester

Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper

Weitere Vorstellungen: 12., 18., 22., 28. Dezember 2013, 3., 5. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung

von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) Januar 2014

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 18 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

PRÄZISE STRUKTUREN -- Neue CD: Schostakowitschs Präludien & Fugen op. 87 bei Pentatone/ Wer sie in S

Wer sie in Stuttgart mit Prokofieffs drittem Klavierkonzert erlebt hat, wird sie nicht vergessen. Die Rede ist von der russischen Pianistin Yulianna Avdeeva, die die Präludien und Fugen von Dmitri…

Von: ALEXANDER WALTHER

RITTERLICHER HUMOR -- Das Stuttgarter Ballett zeigt "Don Quijote" im Opernhaus STUTTGART

In diesem Ballett von Maximiliano Guerra nach Miguel de Cervantes kämpft ein junges Paar um seine Liebe. Gleichzeitig begegnen wir Don Quijote als Träumer mit einem unglaublichen Durchhaltevermögen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNENDLICHKEIT DER KLANGWELT -- Liederabend mit Benjamin Appl im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Die Nacht in all ihren geheimnisvollen Facetten stand im Mittelpunkt dieses bemerkenswerten Liederabends mit Benjamin Appl (Bariton), der auch bei Dietrich Fischer-Dieskau studierte, was man seinen…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche