Er, der als Schriftsteller und Schauspieler im Metternich’schen Polizeistaat immer wieder Probleme mit der Zensur hatte, war natürlich ein Anhänger der Revolution. Als kritischer Geist sah er aber auch, wie sie nach dem euphorischen Beginn in sentimentalen Erinnerungen an die Anfänge verkam.
Zitat:
„Pfiffspitz: Revolution in unserm Krähwinkel?
Dahin kommt es wohl nie!
Ultra: Wer sagt Ihnen das? Alle Revolutionselemente, alles Menschheitempörende, was sie wo anders in großem haben, das haben wir Krähwinkler in kleinem. Wir haben ein absolutes Tyrannerl, wir haben ein unverantwortliches Ministeriumerl, ein Bureaukratieerl, ein Zensurerl, Staatsschulderln, weit über unsere Kräfterln, also müssen wir auch ein Revolutionerl und durchs Revolutionerl ein Konstitutionerl und endlich a Freiheiterl krieg’n.“
Nestroy hat mit diesem Stück den von August von Kotzebue begründeten Komödientyp der „Krähwinkeliade“, in der ein Provinznest als Abbild der großen Welt fungiert, von einer platten Posse zu einer sprach- bewussten Satire weiterentwickelt.
INSZENIERUNG:
MICHAEL SCHOTTENBERG
BÜHNE:
HANS KUDLICH
KOSTÜME:
ERIKA NAVAS
MUSIK:
WOLFGANG PUSCHNIG /
JON SASS