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FUNDAMENT, Schauspiel von Jan Neumann, Mainfranken Theater Würzburg

Premiere: 13. März 2014 | 20.00 Uhr | Kammerspiele. -----

Fünf Menschenleben, die sich mehr oder minder zufällig dort befinden, werden schicksalhaft auf tragische Weise miteinander verbunden als ein gewaltiger Sprengstoffanschlag den Bahnhof bis ins Fundament erschüttert und Hunderte von Menschen in den Tod reißt.

Auf dem Hauptbahnhof in einer deutschen Großstadt kreuzen sich die Lebenswege von fünf Menschen. Ein Frührentner, der mit einem endlosen Monolog über seine Sinnsuche in allen Weltreligionen die Mitreisenden im Zug nervt. Ein Student, der in aller Öffentlichkeit seine Stimme erhebt, um seine Wut über die zahllosen Probleme in der Welt kundzutun. Eine Frau in mittleren Jahren, die gerade von einem Kreativmalkurs zurückkehrt, in dem sie viel über ihr Familienleben gelernt hat. Eine andere Frau, die auf ihre Opernbegleitung wartet, die sie bei einem Escortservice gebucht hat. Ein erfolgreicher Geschäftsmann, der den Gewinner einer Preisverleihung vom Zug abholen will.

Spätestens seit den Anschlägen des 11. September ist klar, dass Terrorismus nicht nur ein Problem der Krisenregionen dieser Welt ist. Bombenanschläge sind mittlerweile auch in den Städten Nordamerikas, Europas und Russlands zur erschütternden Realität geworden. Das Resultat ist immer dasselbe: Das komplexe Nebeneinander der vielen funktionalen Abläufe in einer modernen Gesellschaft ist unterbrochen und die gewohnte Sicherheit bekommt einen tiefen Riss.

Die zunehmend allgegenwärtige Bedrohung durch Terrorakte im öffentlichen Raum thematisiert der Theaterautor Jan Neumann in seinem Stück Fundament, das am 13. März 2014 um 20.00 Uhr in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters Würzburg Premiere feiert.

Der Autor beleuchtet schlaglichtartig die gewöhnlichen, aber auch komischen Alltagssituationen dieser Menschen, deren Leben ab diesem Moment in ein Vorher und Nachher geteilt ist. Er forscht dabei weniger nach den Ursachen von Terrorismus, sondern konzentriert sich vielmehr auf die Situation der Überlebenden. Durch seine genaue Beobachtung von fünf Menschen aus unserer gesellschaftlichen Mitte gelingt ihm ein berührendes Epos über die Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens.

Die Regisseurin Monika Steil stellt sich dem Würzburger Publikum erstmals mit der Inszenierung Fundament vor. Zu ihrem Team gehört die Kostüm- und Bühnenbildnerin Elisa Limberg, die ebenfalls zum ersten Mal an einer Produktion im Mainfranken Theater mitwirkt. Monika Steil studierte Theaterwissenschaft und Philosophie in Berlin. Seit 1990 arbeitet sie als freie Regisseurin und Schauspieldozentin. Neben dem Theater ist sie als Schauspielcoach für Film- und Fernsehproduktionen tätig. Sie inszenierte zahlreiche Klassiker wie Büchners Woyzeck, Schillers Maria Stuart oder Lessings Nathan der Weise sowie zeitgenössische Stücke und Uraufführungen, zum Beispiel von Werner Schwab, Robert Woelfl oder Thomas Bernhard. Unter anderem arbeitete sie am Schauspielhaus Hamburg, an den Kammerspielen Hamburg, am Staatstheater Mainz, am Staatstheater Kassel, an den Theatern Basel, St. Gallen, Wilhelmshaven und Aachen. Von 2003 bis 2012 war sie als Regisseurin bei den Vereinigten Bühnen Bozen engagiert, wo sie zuletzt Eine Familie von Tracy Letts inszenierte.

Inszenierung: Monika Steil

Bühne, Kostüme und Video: Elisa Limberg

Dramaturgie: Roland Marzinowski

MIT

Bettina Lauterbach: Marianne Kittel

Wolfgang Röhrig: Alexander Hetterle

Marianne Krüger-Kaufmann: Petra Hartung

Benjamin Ullrich: Kai Christian Moritz

Dr. Friedrich Klemm: Georg Zeies

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