Ehrengast des Abendessens ist das professionelle Medium Madame Arcati, die den Gästen eine Séance vorführen soll. Charles Condomine, der von Beruf Schriftsteller ist, hofft auf Inspiration für sein neues Buch. Er rechnet mit der lächerlichen Vorführung einer Betrügerin und ermahnt sämtliche Gäste, ernsthaftes Interesse am Übernatürlichen vorzutäuschen. Doch Madame Arcati stellt sich als ein echtes Medium heraus, was ausgerechnet Charles zum Verhängnis wird. Seine erste Frau Elvira kommt als Poltergeist zurück und treibt fortan ihr Unwesen im Haus Condomine. Madame Arcati, stolz auf ihren Triumph, kann Elvira nicht so einfach wieder zurückschicken. Die Ehe von Ruth und Charles wird erfolgreich sabotiert und einer harten Prüfung unterzogen: Die perfekte Dreiecksgeschichte
beginnt. Charles wird von den beiden Frauen in die Zange genommen. Alte Konflikte kommen wieder auf und Eifersucht bringt das Haus Condomine zum Kochen. Doch offen bleibt die Frage: Wer hat Elvira gerufen? Und warum? Bissig und trocken präsentiert Coward eine neue Art der Salonkomödie.
Die ironische Atmosphäre wird mit der schillernden Madame Arcati durchbrochen, die in der Linzer Inszenierung von Christine Kaufmann gespielt wird.
In nur fünf Tagen brachte Noël Coward die Komödie Funkelnde Geister (Blithe Spirit) in einem Urlaub im Jahre 1941 aufs Papier. Ohne große Veränderungen an der Erstfassung zu unternehmen, wurde die Komödie in Manchester uraufgeführt und war ein ‚unheimlicher‘ Erfolg. Die Rekordzahlen der Aufführungen sprechen für sich. Eine leichte Komödie über den Tod kam für die englische Bevölkerung, gelähmt durch die Schrecken des Zweiten Weltkrieges, gerade zur rechten Zeit und war auf kuriose Weise ins Kriegsgeschehen eingebettet, wie Coward ausführt: „Die Londoner Premiere war am 2. Juli im Piccadilly Theatre, und was für ein kurioser Abend das war. Das Publikum, aus der journalistischen
Perspektive gesehen, gesellschaftlich einwandfrei und zumeist in Uniform gekleidet, musste über Bretter laufen, die Geröll verdeckten, was durch einen unlängst erlittenen Bombenangriff verursacht wurde, um eine leichte Komödie über den Tod zu sehen. Sie mochten es, ich bin froh, das sagen zu können.“
Funkelnde Geister wurde zu einem der erfolgreichsten Stücke Cowards. Auch die spätere Verfilmung entpuppte sich als Kassenschlager und machte Margaret Rutherford in der Rolle der Madame Arcati zu einem Star. Noël Coward war einer der erfolgreichsten Stück- und Drehbuchautoren des 20. Jahrhunderts und erhielt, neben zahlreichen anderen Auszeichnungen, einen Tony für sein Lebenswerk. Ebenso wirkte er als Schauspieler und übernahm meist selbst die männliche Hauptrolle in seinen Stücken.
GERHARD WILLERT REGIE
Gerhard Willert ist in der Nähe von Regensburg geboren. Nach seinem Germanistik-, Anglistik- und Romanistikstudium in Regensburg und Freiburg inszeniert er erstmals in Cardiff/Wales. Zahlreiche Schauspielinszenierungen folgten, u. a. in Wiesbaden, Rennes, Bremen, Lübeck und am TAT Frankfurt. 1993 wird er am Schauspielhaus Wien engagiert, an dem er in zwei Spielzeiten als Regisseur aktiv ist. Für seine Inszenierung von Philip Ridleys Disney-Killer wird er mit der Kainz-Medaille ausgezeichnet. Weitere Engagements führten ihn u. a. an das Bayrische Staatsschauspiel München, das Thalia Theater Hamburg und an das Mannheimer Nationaltheater, wo er Werke z. B. von Anton Tschechow und Botho Strauss inszenierte. Seine Mannheimer Inszenierung von Ibsens Baumeister Solness wird 1996 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seit 1998 ist er Schauspieldirektor am Landestheater Linz, an dem er auch regelmäßig inszeniert.
FLORIAN PARBS BÜHNE
wurde in Hamburg geboren. Er arbeitete nach seinem Studium in Wien und Hamburg als Bühnen- und Kostümbildner u. a. in Basel, Zürich, Köln, Bochum, Düsseldorf, München, Frankfurt am Main, Nürnberg und Wien für Schauspiel- und Opernproduktionen. Er war Ausstattungsleiter bei Tobias Richter und Andras Fricsay am Bremer Theater. Danach arbeitete er wieder freischaffend an Häusern wie dem Schauspiel Frankfurt, dem Nationaltheater Mannheim, dem Residenztheater München, dem Landestheater Linz und dem Volkstheater Wien, u. a. mit dem Filmregisseur Peter Greenaway und dem bulgarischen Schauspielregisseur Dimiter Gotschef.
Eine unwahrscheinliche Farce
Deutsch von Daniel Call
INSZENIERUNG Gerhard Willert
BÜHNE Florian Parbs
KOSTÜME Dido Victoria Sargent
DRAMATURGIE Franz Huber
EDITH, Dienstmädchen Verena Koch
RUTH CONDOMINE, Charles' zweite Gattin Bettina Buchholz
CHARLES CONDOMINE, Schriftsteller Lukas Spisser
DR. BRADMAN Peter Pertusini
MRS. BRADMAN, Seine Gattin Gunda Schanderer
MADAME ARCATI Christine Kaufmann
ELVIRA, Charles' erste Gattin Nicole Reitzenstein
Weitere Termine 15., 17., 19., 23., 28., 31. Dezember 2014; 3., 23. Jänner 2015; 27. Februar, 14., 21., 24., 28. März, 8., 18., 23., 30. April, 7., 29. Mai