Keine Arbeit, kein Geld, keine Entscheidungen – entspannt! Doch sein Umfeld reagiert gereizt. Sieht in dem einsamen Helden einen fanatischen Egozentriker. Seine Freundin lässt ihn ohne Möbel zurück, seine Freunde belästigen ihn durch Bitten um Gefälligkeiten oder ungebetene Jobangebote. Seine dogmatischen Reaktionen isolieren ihn immer mehr – aber in Ruhe lässt ihn keiner. Allmählich beginnen sich in Gospodins Kopf die Bilder der Realität mit denen seiner Utopie zu überlagern. Als die Freunde bemerken, dass Gospodin einen Koffer voll Geld, den er eigentlich gar nicht haben will, unberührt bei sich zu Hause aufbewahrt, kehrt sich der Blick auf ihn um.
Das Geld macht ihn zum potentiellen Realisator der eigenen lebenshungrigen Vorstellungen von einem besseren individuellen Leben und alle, selbst die eigene Mutter, kämpfen um die Gunst Gospodins. Aber Gospodin hält an seinem Grundsatz fest, nach dem die größte Freiheit ist, keine Entscheidung treffen zu müssen.
Philipp Löhle beschreibt in »Genannt Gospodin« ohne Sarkasmus, aber mit viel skurrilem Witz unsere globalisierte, kapitalistische Gegenwart aus der Sicht eines Verweigerers.
Regie: Johan Heß,
Bühne: Anje Kuna,
Kostüme: Anja Wendler,
Dramaturgie: Anna Heesen,
Licht: Jonathan Nacke.
Es spielen: Marion Breckwoldt, Katja Danowski, Janning Kahnert, Michael Prelle.
Weitere Vorstellungen am 12. und 24. Januar
Eintrittspreis: 16 € / 7,50 €
Karten: Telefon 0 40.24 87 13 (Mo.-Sa., 10-19 Uhr) oder online unter www.schauspielhaus.de