Nicht einmal die Liaison mit der schönen Rosetta kann Leonce aus seiner Niedergeschlagenheit befreien. Sein Vater, König vom Reiche, hat hingegen andere Pläne mit seinem Sohn, denn er will sich bald zur Ruhe setzen. Leonce soll zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft werden, sich dem Ernst des Lebens stellen und heiraten. Doch die Hochzeit mit einer ihm unbekannten Prinzessin läßt den jungen Prinzen gemeinsam mit Valerio flüchten.
Seiner Zukünftigen – der lebensmüden Prinzessin Lena vom Reiche Pipi – ergeht es nicht anders. Auch sie will nicht ungefragt einen unbekannten, ungeliebten Mann heiraten und flieht heimlich zusammen mit ihrer Gouvernante vor den Hochzeitsplänen. Unerkannt kreuzen sich die Wege der voreinander Fliehenden, sie verlieben sich und beschließen heimlich zu heiraten. Mangels Brautpaar scheint indessen die königliche Hochzeit am Hofe Popo zu platzen . . .
Ein melancholisches Lustspiel, das auf komisch-absurde Art die Legitimität des herrschenden Systems und die Geistlosigkeit von Machtstrukturen in Frage stellt.
Georg Büchner schrieb die Komödie 1836, ein Jahr vor seinem Tod mit nur 23 Jahren. Er sandte sie zu einem Stückewettbewerb, bei dem deutsche Komödien gesucht wurden – doch das Manuskript kam drei Tage zu spät an und wurde ungeöffnet zurückgeschickt. Trotz seines schmalen Werkes gilt er als einer der bedeutendsten Literaten des Vormärz. Zum Büchner-Jahr 2013 – anläßlich seines 200. Geburtstags – spielt das WBT das Werk des großen Literaten.
Inszenierung | Meinhard Zanger
Bühne & Kostüme | Darko Petrovic
Mitwirkende:
Florian Bender [Prinz Leonce] | Saskia Boden [Prinzessin Lena] | Lea Faßbender [Rosetta / Bäuerin / Bediente] | [Emanuel Fleischhacker [Valerio] | Heiko Grosche [Der Hofmeister / 1. Kammerdiener / Der Zeremonienmeister / Der Schulmeister] | Sven Heiß [Der Hofprediger / 2. Kammerdiener / Der Landrat] | Monika Hess-Zanger [Der Präsident des Staatsrates] | Jürgen Lorenzen [König Peter] | Veronica Meierhöfer [Bauer] | Svenja Niekerken [ Die Gouvernante / Diener]