Sie steht am Anfang eines Mythos’, der David zum »König der Könige« macht, zum sagenumwobenen Herrscher der Israeliten, aus dessen Stamm einst der Messias hervorgehen soll. Doch Davids Macht gründet auf dem Untergang des ersten Königs der Juden: Saul. Der hatte David an seinen Hof geholt und zum erfolgreichen Kriegsherrn erzogen. Als Saul sich gegen Gottes Gesetz stellt und dem Erbfeind der Israeliten das Leben schenkt, wendet sich das Blatt: Davids Erfolge lassen die Sauls verblassen, das Volk wendet sich von ihm ab und David zu. Gunst und Liebe Sauls schlagen um in Neid und Hass, an denen er schließlich selbst zerbricht.
Für die Regisseurin Lydia Steier steht der Machtkampf zwischen Saul und David im Zusammenhang mit der Frage nach dem Verhältnis einer Gesellschaft zu ihren Machthabern. Mit der Inszenierung von Saul in Halle 10 auf dem Fliegerhorst stellt sich Lydia Steier nach Arbeiten in Bremen, Weimar oder Los Angelos erstmalig in Oldenburg vor. Die musikalische Leitung hat Andreas Spering, der zu den führenden Spezialisten für Alte Musik gehört und in der vergangenen Spielzeit bereits am Oldenburgischen Staatstheater zu Gast war.
Oratorium in drei Akten, HWV 53 (1739)
Libretto von Charles Jennens
Musikalische Leitung: Andreas Spering;
Inszenierung: Lydia Steier
Bühne: Katharina Schlipf;
Kostüme: Ursula Kudrna;
Dramaturgie: Katharina Ortmann
Chor: Thomas Bönisch
Mit: Inga-Britt Andersson, Mareke Freudenberg; Derrick Ballard, Magid El-Bushra, Henry Kiichli, Daniel Ohlmann, Michael Pegher
Weitere Vorstellungen: Mi 25., Sa 28., Di 31. Mai; Sa 4., Mi 22., Fr 24. Juni