Derweil versucht Tolomeos Schwester Cleopatra mit Cesares Hilfe auf den ägyptischen Thron zu gelangen. Wie geplant, erliegt Cesare ihrem Charme, doch als er hört, dass Sesto gefangengenommen und Cornelia verschleppt wurde, versucht er – trotz der Bedrohung durch ägyptische Soldaten –, den beiden zu Hilfe zu eilen. Die inzwischen von ihrem Bruder arrestierte Cleopatra erhält die Nachricht, der Geliebte sei im Kampf gefallen. Doch Cesare lebt, und es gelingt ihm zusammen mit Sesto – der in der Zwischenzeit Tolomeo töten konnte – die Frauen zu befreien. Cesare krönt Cleopatra als rechtmäßige Königin Ägyptens unter römischem Protektorat und hat in Sesto einen Freund gewonnen.
Giulio Cesare in Egitto von Georg Friedrich Händel (1685-1759) nach dem von Nicola Francesco Haym eingerichteten Libretto war bereits zu Lebzeiten des Komponisten eine seiner erfolgreichsten Opern, was eindeutig der musikalisch-szenischen Farbigkeit des Werkes geschuldet ist. In ihm finden sich die Vorlagen sowohl für prunkvolles Ausstattungstheater, das Händels Zeitgenossen so sehr liebten, als auch für die psychologische Ausdeutung der einzelnen Charaktere, was damals als Neuerung empfunden wurde. Der Erfolg der Uraufführung am 20. Februar 1724 begründete sich zudem darin, dass Händel als künstlerischer Leiter des Londoner Haymarket-Theaters über die besten Sänger seiner Zeit verfügen konnte.
Zuletzt kam Giulio Cesare in Frankfurt 1978 in der Regie von Horst Zankel heraus, die musikalische Leitung hatte seinerzeit Nikolaus Harnoncourt. Die aktuelle Frankfurter Neuinszenierung greift nun ebenfalls auf die Besetzung der Titelpartie mit einem Bariton – statt mit einem Alt oder einem Countertenor – zurück, was der Liebesgeschichte Cesares und Cleopatras ein Stück mehr Glaubwürdigkeit verleiht.
Die musikalische Leitung liegt bei Erik Nielsen, der bis zur Saison 2011/12 als Kapellmeister an der Oper Frankfurt wirkte. Inzwischen ist er freiberuflich tätig und gastierte unlängst mit Mozarts Die Zauberflöte an der New Yorker Metropolitan Opera sowie mit Henzes Wir erreichen den Fluss (We come to the river) an der Dresdner Semperoper. Johannes Erath, 2011/12 mit Verdis Otello in Frankfurt erfolgreich, kehrt nach Strauss’ Elektra im Januar 2012 in Graz nun für die Händel-Inszenierung in das Haus am Willy-Brandt-Platz zurück. Bis 2011 war Michael Nagy (Giulio Cesare) ein wahrer Publikumsliebling im Ensemble der Oper Frankfurt, wo er nun regelmäßig gastiert. Ihn löst in der Titelpartie Ensemblemitglied Sebastian Geyer ab, der ansonsten den Curio verkörpert. Der deutsche Countertenor Matthias Rexroth ist als Tolomeo erneut am Main zu erleben. Angeführt von Brenda Rae (Cleopatra) sind alle übrigen Partien mit Mitgliedern des Ensembles der Oper Frankfurt und zwei weiteren Gästen besetzt.
Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Text von Nicola Francesco Haym
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Erik Nielsen
Inszenierung: Johannes Erath
Bühnenbild: Herbert Murauer
Kostüme: Katharina Tasch
Licht: Joachim Klein
Videodesign: Bibi Abel
Dramaturgie: Malte Krasting
Giulio Cesare: Michael Nagy / Sebastian Geyer (Januar, Mai 2013)
Curio, römischer Tribun: Sebastian Geyer / Björn Bürger (Januar, Mai 2013)
Cornelia, Pompejus’ Gemahlin: Tanja Ariane Baumgartner / Katharina Magiera (Januar, Mai 2013)
Sesto, Cornelias und Pompejus’ Sohn: Paula Murrihy
Cleopatra: Brenda Rae
Tolomeo, König von Ägypten, Cleopatras Bruder: Matthias Rexroth
Achilla, Heerführer und Ratgeber Tolomeos: Simon Bailey
Nireno, Cleopatras und Tolomeos Vertrauter: Dmitry Egorov
Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 9., 13., 16., 21., 23., 25., 31. Dezember 2012, 12., 26. Januar, 4., 11. Mai 2013
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.30 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10%, die Premiere ausgenommen