Angewidert von seiner schon bald aufflammenden Eifersucht wendet sich Carmen dem Torero Escamillo zu und gibt José den Laufpass. Zutiefst gekränkt sucht dieser eine letzte Aussprache, doch provoziert von Carmens Beharren auf ihre Freiheit ersticht er die Geliebte.
Carmen von Georges Bizet (1838-1875) gehört zu den meistgespielten Opern weltweit. Der große Erfolg von Bizets letzter Komposition, welcher die gleichnamige Novelle (1845) von Prosper Mérimée zugrunde liegt, stellte sich jedoch erst nach der Uraufführung am 3. März 1875 in Paris ein. Das damalige Publikum war regelrecht schockiert von der Titelfigur – einer Frau aus dem Volk, die ihr Recht auf Selbstbestimmung gegenüber den Männern verteidigt bis zum Äußersten. Zudem konnte das Werk zwar wegen seiner gesprochenen Dialoge dem Genre der Opéra-comique zugerechnet werden, der tragische Schluss jedoch widersprach dieser Kategorisierung. Und nicht zuletzt ließ die musikalische Umsetzung bei der Uraufführung viele Wünsche offen. All das sowie eine schier unübersichtliche Chronik an Bearbeitungen konnte den schließlich doch noch einsetzenden Siegeszug des Werkes nicht stoppen.
Bei dieser Neuinszenierung handelt es sich um die erste Realisierung des Werkes an der Oper Frankfurt seit der 1992 herausgebrachten und nur eine Saison gespielten Produktion von Georges Delnon.
Nach dem aus Purcells Dido and Aeneas und Bartóks Herzog Blaubarts Burg bestehenden Doppelabend 2010/11 kehren Constantinos Carydis (Musikalische Leitung) und Barrie Kosky (Regie) für Carmen zurück an die Oper Frankfurt. Während zu Carydisʼ aktuellen Verpflichtungen u.a. Dirigate von Don Giovanni und Pelléas et Mélisande an der Bayerischen Staatsoper in München gehören, inszenierte Barrie Kosky, Intendant der Komischen Oper Berlin, an der Isar kürzlich Prokofjews Der feurige Engel. Angeführt von Paula Murrihy (Carmen), Karen Vuong (Micaëla) und Daniel Schmutzhard (Escamillo) sind fast alle übrigen Partien mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt besetzt. Ein Wiedersehen gibt es zudem mit Startenor Joseph Calleja, der seit 2002/03 mit zahlreichen Auftritten in Frankfurt seinen Ruhm begründete und inzwischen an allen großen Häusern weltweit gastiert. Im Laufe der Aufführungsserie greifen Doppelbesetzungen.
CARMEN
Opéra comique in drei Akten von Georges Bizet
Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Constantinos Carydis
Inszenierung: Barrie Kosky
Bühnenbild und Kostüme: Katrin Lea Tag
Choreografie: Otto Pichler
Licht: Joachim Klein
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy
Chor und Extrachor: Tilman Michael
Kinderchor: Markus Ehmann
Carmen, Zigeunerin: Paula Murrihy / Tanja Ariane Baumgartner (3., 7., 11., 14., 16. Juli 2016)
Don José, Sergeant: Joseph Calleja / Luc Robert (17. Juni, 7., 11., 14., 16. Juli 2016)
Micaëla, Bauernmädchen: Karen Vuong / Juanita Lascarro (3., 7., 11., 14., 16. Juli 2016)
Escamillo, Torero: Daniel Schmutzhard / Andreas Bauer (3., 7., 11., 14., 16. Juli 2016)
Moralès / Dancaïro: Sebastian Geyer / John Brancy (3., 7., 11., 14., 16. Juli 2016)
Remendado, Schmuggler: Michael Porter
Frasquita, Zigeunerin: Kateryna Kasper / Katharina Ruckgaber (3., 7., 11., 14., 16. Juli 2016)
Mercédès, Zigeunerin: Elizabeth Reiter / Wallis Giunta (3., 7., 11., 14., 16. Juli 2016)
Zuniga, Leutnant: Kihwan Sim
Tänzerinnen und Tänzer
Chor, Extrachor und Kinderchor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 10., 15., 17., 19. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen
3 und 9 Jahren), 25., 29. Juni, 3., 7., 11., 14., 16. Juli 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.