Die neue Liebe lässt den alten Mann nach Jahren der Zurückgezogenheit wieder aufleben, aber dieses Glück währt nicht lange, denn seine erwachsenen Kinder intrigieren gegen die Beziehung des Vaters zu der jungen Kindergärtnerin, die neben des großen Altersunterschieds auch noch einer niederen Gesellschaftsschicht entstammt. Es kommt zu einem nervenaufreibenden Psychokrieg, der mit der Entmündigung des Vaters endet und schließlich zur Katastrophe führt.
Ein Stück über die Beziehung zwischen einem alten Mann und einer jungen Frau, über gesellschaftliche Normen und die Frage nach der Selbstbestimmtheit des Lebens im Alter, aber auch über Macht, Geldgier, Besitz und familiäre Zwänge.
Gerhart Hauptmann (1862-1946) ist der wahrscheinlich bedeutendste deutsche Vertreter des Naturalismus. Das Stück „Vor Sonnenuntergang“ zählt zu Hauptmanns Spätwerk und markiert das Ende des Bogens seiner sozialkritischen Stücke der mit Werken wie „Vor Sonnenaufgang“ und „Die Weber“ begann. Hauptmann zeichnet seine Figuren in ihrer Abhän-gigkeit von äußeren Umständen wie von inneren Zwängen: Angesichts der aus der Sicht der Kinder fragwürdigen Beziehung des alten Matthias Clausen zu einer Frau, die jünger als seine eigenen Kinder ist, entspinnt sich ein Panorama familiärer Abgründe und Intrigen, das an Aktualität nichts eingebüßt hat.
Es inszeniert Hermann Schmidt-Rahmer, der dem Wiesbadener Publikum bereits durch seine Inszenierung von Iwan Sergejewitsch Turgenjews „Ein Monat auf dem Lande“ in der Spielzeit 2005/06 bekannt ist.
Inszenierung Hermann Schmidt-Rahmer
Bühne Thomas Görge
Kostüme Michael Sieberock-Serafimowitsch
Dramaturgie Julia Pfahl
Mit: Franz Nagler (Matthias Clausen), Hanns Jörg Krumpholz (Wolfgang Clausen / Pastor Immoos), Evelyn M. Faber (Paula Clothilde Clausen), Jan Käfer (Egmont Clausen), Stefanie Hellmann (Bettina Clausen), Katalyn Bohn (Ottilie Klamroth), Tobias Randel (Erich Klamroth), Michael Günther (Dr. Steynitz), Lars Wellings (Hanefeldt), Rainer Kühn (Pro-fessor Geiger), Zygmunt Apostol (Dr. Wuttke / Ebisch), Monika Kroll (Frau Peters), Alexandra Finder (Inken Peters)
Weitere Vorstellungen: Sonntag 6., Donnerstag 10. und Freitag 25. April 2008
Beginn: jeweils um 19.30 Uhr im Kleinen Haus