Auch in PSYCHOSE 4.48 ist das Ich eine unsichere, nicht fassbare Größe. In barocken Bilderfluten, brutalen Wortkaskaden und ruhigen, poetischen Passagen beschreibt das Stück die Abgründe und schwindelerregenden Höhepunkte einer inneren, psychischen Landschaft und ist damit ein Bericht aus Regionen des Bewusstseins, die die meisten von uns hoffen, nie betreten zu müssen.
Die Engländerin Sarah Kane schrieb in den 1990er Jahren fünf Theaterstücke, die im krassen Gegensatz zum damals gängigen Naturalismus des britischen Theaters standen. Ihre musikalisch komponierten Stücke, in denen es weder Figuren, Regieanweisungen noch Plots im klassischen Sinn gibt, loten die Grenzen von Sprache aus, stellen die Kategorie ›Ich‹ radikal in Frage und zeichnen sich aus durch Poesie, emotionale Kraft und abgründigen Humor. Kane, die 1999 im Alter von 28 Jahren Selbstmord beging, hat sich dabei in ihren Stücken immer wieder in die finstersten Seelenbereiche vorgewagt: Verletzung, Einsamkeit, Macht, psychischer Zusammenbruch, und durchgängig am konsequentesten: Liebe.
Für Martin Schulze ist das bereits die achte Inszenierung am Staatstheater Kassel.
Inszenierung: Martin Schulze
Ausstattung: Carolin Mittler
Musik: Dirk Raulf
Dramaturgie: Christa Hohmann
A: Matthias Fuchs
B: Aljoscha Langel
C: Anke Stedingk
M: Eva-Maria Keller
20.09.12, 20.15
29.09.12, 20.15
06.10.12, 20.15
12.10.12, 20.15
19.10.12, 20.15