Riccardo, der Gouverneur, wird als gerechter Souverän gefeiert, doch flieht er vor seiner Verantwortung und flüchtet sich aus Überdruss in ablenkende Zerstreuung - der ultimative Reiz für einen Menschen wie ihn kann nur noch sein, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen.
Renato liebt seinen Freund Riccardo fast mehr als seine Frau; und sie, Amelia, will nicht nur ihre Gefühle für Riccardo abtöten, sondern womöglich sogar mehr. Ulrica, die Wahrsagerin, ist dabei die untergründige Macht, die in den Menschen einen unwiderstehlichen Todessog evoziert - bis der Tanz auf dem Vulkan in einem tödlichen Maskenball kulminiert.
1858 für Neapel komponiert, durfte die Oper aus Zensurgründen dort nicht gezeigt werden; nach einer durchgreifenden Überarbeitung wurde sie dann in Rom uraufgeführt und bleibt bis heute eines der meistgespielten, aber auch rätsel-haftesten Werke Verdis. Bis heute begeistert das politische Liebesspiel um einen Machthaber, das in Verdis Oper auf psychologisch tiefgründige Art und Weise verhandelt wird.
Der Regisseur Johannes Erath, geboren in Rottweil, war nach einem Violinstudium in Wien bei Rainer Küchl und in Freiburg bei Hansheinz Schneeberger zunächst als Musiker tätig. Sein Einstieg ins Regiefach erfolgte als Regieassistent unter anderem von Willy Decker und Peter Konwitschny. 2008 erhielt er den Regiepreis der Götz-Friedrich-Stiftung.
ARTE zeigt Giuseppe Verdis „Maskenball“ mit einer Weltklasse-Besetzung: Piotr Beczala als Riccardo, George Petean als Renato und insbesondere Anja Harteros, die ihr Rollendebüt als Amelia geben wird.
Am Dirigentenpult steht Maestro Zubin Mehta.
MUSIKALISCHE LEITUNG: ZUBIN MEHTA
INSZENIERUNG: JOHANNES ERATH
ORCHESTER: BAYERISCHES STAATSORCHESTER
BÜHNE: HEIKE SCHEELE
KOSTÜME: GESINE VÖLLM
CHOR: SÖREN ECKHOFF
RICCARDO: PIOTR BECZALA
RENATO: GEORGE PETEAN
AMELIA: ANJA HARTEROS
ULRICA: OKKA VON DER DAMERAU
OSCAR: SOFIA FOMINA
U. A.
BR/ARTE, DEUTSCHLAND 2016, 135 Min.
ERSTAUSSTRAHLUNG