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"Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth in den Münchner Kammerspielen"Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth in den Münchner Kammerspielen"Glaube Liebe Hoffnung"...

"Glaube Liebe Hoffnung" von Ödön von Horváth in den Münchner Kammerspielen

Premiere am 17. Dezember, 19.30 Uhr 2006 im Schauspielhaus.

"Glaube Liebe Hoffnung" ist ein lakonischer Totentanz: die Geschichte einer Mittellosen im Märchen, das man Kapitalismus nennt.

Der Glaube an einen gnädigen Gott bleibt eine Leerstelle, die Liebe ist auch keine Himmelsmacht, sondern eine durchkalkulierte Sache, und die Hoffnung auf Veränderung und bessere Zeiten erweist sich als pure Illusion.
Was ist der Wert des Menschen, wenn er weder Geld hat noch gültige Papiere?
Aus Not will Elisabeth ihren Körper für einhundertfünfzig Mark an ein Anatomisches Institut verkaufen, um mit dem Erlös einen Wandergewerbeschein bezahlen zu können. Ein Oberpräparator klärt sie darüber auf, dass die Anatomie keine "lebendigen Toten" kauft, ein Präparator leiht ihr die benötigte Summe. Er bringt sie ins Gefängnis, als er erfährt, dass sie das geliehene Geld für die Bezahlung einer Geldstrafe verwendet hat, die ihr für ein illegales Beschäftigungsverhältnis ohne Gewerbeschein auferlegt worden war. Nach ihrer Entlassung lernt sie den Schupo Alfons Klostermeier kennen. Er macht sie zu seiner Braut. Doch als er bei einer Razzia erfährt, dass sie vorbestraft ist, verlässt er sie, um seine Karriere nicht zu gefährden. In ihrer Verzweiflung geht Elisabeth ins Wasser.

In "Glaube Liebe Hoffnung", das Horváth Anfang der dreißiger Jahre unter Mitarbeit des Münchner Gerichtsreporters Lukas Kristl nach einem authentischen Fall schrieb, heißt es: "Das sind lauter kleine Paragraphen, aber du bleibst hängen - Du weißt eigentlich gar nicht, was los war und schon ist es aus."
Da geht eine junge Frau am bornierten Egoismus der sie umgebenden Menschen zugrunde, an einem wohlgeordneten reglementierten Staatswesen, an einer Arbeitswelt, die für so viele, seien sie auch besten Willens, verschlossen bleibt. Bis sich die "Überflüssigen", im alltäglichen Extremfall letztlich selbst entsorgen.

Stephan Kimmig ist Regisseur am Thalia Theater Hamburg und inszeniert u.a. am Wiener Burgtheater. An den Münchner Kammerspielen brachte er "The New Electric Ballroom" von Enda Walsh zur Uraufführung und war zuletzt mit seiner Hamburger Inszenierung "Der Bus" von Lukas Bärfuss zu Gast.

ElisabethBrigitte Hobmeier
 
Ein Schupo (Alfons Klostermeier)Edmund Telgenkämper
 
Der PräparatorAndré Jung
 
Der Oberpräparator / Der OberinspektorStephan Bissmeier
 
Der Baron mit dem Trauerflor / Der Vizepräparator / Herr AmtsgerichtsratWolfgang Pregler
 
Frau AmtsgerichtsratGundi Ellert
 
Irene PrantlMichaela Steiger
 
Tochter Prantl / MariaLena Lauzemis
 
Der Tierpfleger / Ein ArbeitsloserPeter Brombacher
 
Ein zweiter SchupoBernd Moss
 
 
Regie  Stephan Kimmig
 
Bühne  Martin Zehetgruber
 
Kostüme  Heide Kastler
 
Dramaturgie  Julia Lochte
 
Musik  Michael Verhovec
 
Licht  Björn Gerum
 
Regie  Stephan Kimmig
 
Bühne  Martin Zehetgruber
 
Kostüme  Heide Kastler
 
Dramaturgie  Julia Lochte
 
Musik  Michael Verhovec
 
Licht  Björn Gerum
Regieassistenz  
 
Bühnenbildassistenz  Stefanie Wagner (a.G.)
 
Kostümassistenz  Diana Ammann
 
Inspizienz  Heiko Steinbrecher

 

 

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