Wenn ihr gerade mal 150 Mark fehlen zum Erwerb eines Wandergewerbescheins für Miederwaren. Wenn sich das Wohlfahrtsamt nicht für sie zuständig fühlt. Wenn man sie für „eine bestimmte Damenkategorie“ hält. Im so irren wie rigorosen Geflecht von Bürokratie und Borniertheit, von sozialer Kälte und einer gnadenlos selbstbezogenen Gesellschaft, will Elisabeth die Hoffnung nicht einfach fahren lassen: Irgendwo muss es doch auch für sie ein Glück geben. Dem Präparator des Anatomischen Instituts bietet sie bereits zu Lebzeiten ihren Leichnam zum Verkauf an: „Man möchte doch nicht immer so weiter.“ Erst hilft er, dann vermutet er Betrug und bringt Elisabeth für vierzehn Tage ins Gefängnis.
Mit einem jungen Polizisten taucht die Ahnung einer besseren Zukunft für sie auf. Dann lässt auch er sie im Stich. Da kann selbst Elisabeth nicht mehr: „Entschuldigens, aber jetzt muss ich lachen.“ Verzweifelt und völlig entkräftet versucht sie sich das Leben zu nehmen. Und keiner der Männer will an ihrem Schicksal schuld sein. In der Welt, wie sie ist, bleibt kein Platz für Glaube, Liebe und Hoffnung.
Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern von Ödön von Horváth
Inszenierung: Alia Luque
Bühne: Christoph Rufer
Kostüme: Anja Sohre
Dramaturgie: Barbara Stößel
Elisabeth Ulrike Beerbaum
Ein Schupo (Alfons Klostermeyer), Ein Invalider Zlatko Maltar
Irene Prantl, Ein Buchhalter, Ein Kriminaler Gregor Trakis
Frau Amtsgerichtsrat, Eine Arbeiterfrau, Vizepräparator Andrea Quirbach
Oberpräparator, Maria, Kamerad Jele Brückner
Präparator, Herr Amtsgerichtsrat, Der Oberinspektor Marcus Mislin
Der Baron mit dem Trauerflor,
Joachim, der tollkühne Lebensretter Felix Mühlen
Bläser des Bischöflichen Willigis-Gymnasiums (Leitung Hannelore Swartman)
Solotrompete: Marc Kienle/Frank Wellert
09. Februar 2014
14. Februar 2014
21. Februar 2014
08. März 2014
11. März 2014
18. März 2014
30. März 2014