Nicht im Streben nach absolutem Wissen, nicht in der Liebe. Atemlos hetzt Faust an der Seite Mephistos, seines teuflischen Alter Egos, durch die Welt und erfindet sich ständig neu. Welche Stationen er dabei durchläuft und wohin ihn das führt, zeigt das Schauspiel Essen in seiner Neuinszenierung von Johann Wolfgang von Goethes „Faust I + II“. Ein Theaterabend, der den ersten und zweiten Teil der Tragödie miteinander verbindet.
Nachdem das „Projekt Gretchen” furios gescheitert ist, macht er unaufhaltsam weiter, denn Faust ist ein Meister des Vergessens. Ein neuer Selbstentwurf muss her: Am Hofe des Kaisers macht er nun Karriere, revolutioniert das Finanzwesen, avanciert zum Shootingstar der Politik. Sogar den Krieg kann Faust mithilfe Mephistos für den Kaiser entscheiden und erhält zum Dank ein Stück Land: Hier will er seine Utopie einer neuen, freien Gesellschaft verwirklichen. Doch sein Reich hat Faust der Natur abgekämpft, die dort lebenden Menschen versklaven oder töten lassen. Zufrieden oder gar glücklich macht ihn das nicht. Weder Mangel noch Not noch Schuld können ihm etwas anhaben, doch sein ganzer unermesslicher Reichtum schützt ihn nicht vor der Sorge, die ihn schließlich erblinden lässt. Derweil beginnen um ihn herum die Geschöpfe des Teufels sein Grab zu schaufeln und Mephisto fordert seinen Lohn …
Regie führt Christoph Roos, der am Schauspiel Essen bereits Thomas Manns „Buddenbrooks“ und Heinrich von Kleists „Michael Kohlhaas“ in Szene gesetzt hat.
Bühne: Peter Scior,
Kostüme: Sonja Albartus,
Musik: Markus Maria Jansen,
Dramaturgie: Vera Ring.
Es spielen: Jan Pröhl (Faust), Stefan Diekmann (Mephisto), Laura Kiehne (Margarete) sowie Andreas Maier, Tobias Roth, Thiemo Schwarz und Sven Seeburg.
Kartenvorverkauf: TicketCenter der Theater und Philharmonie Essen,
Tel.: 0201/81 22-200, oder unter tickets@theater-essen.de