Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
GREEK von MARK ANTHONY TURNAGE, OPER NACH DEM SCHAUSPIEL VON STEVEN BERKOFF, Theater BernGREEK von MARK ANTHONY TURNAGE, OPER NACH DEM SCHAUSPIEL VON STEVEN BERKOFF,...GREEK von MARK ANTHONY...

GREEK von MARK ANTHONY TURNAGE, OPER NACH DEM SCHAUSPIEL VON STEVEN BERKOFF, Theater Bern

PREMIERE So, 13. September 2015, 18 Uhr, Theater National Bern. -----

Mit archaischer Wucht erzählt «Greek» den antiken Ödipus- Mythos als Allegorie des Alltags im London der Thatcher-Jahre. Soziale Unruhen, Rassismus und Arbeitslosigkeit bestimmen das Leben in der britischen Hauptstadt, wo Eddy in bescheidenen Verhältnissen aufwächst.

Seine Eltern erhielten auf dem Jahrmarkt einst eine Prophezeiung: Ihr Sohn wird seinen Vater umbringen und mit seiner Mutter das Bett teilen. Auch wenn sich niemand vorstellen kann, dass sich diese Weissagung jemals bewahrheitet, flieht Eddy aus der heimischen Enge durch die von Gewalt geprägten Strassen des Arbeiterviertels East End. Im Streit erschlägt er den Besitzer eines kleinen Cafés und nimmt dessen Platz im Leben der Witwe ein. Schon auf den ersten Blick erinnern Eddys Augen die Witwe an ihren Sohn, den sie als Baby bei einem Schiffsunglück verloren hat ...

 

Der englische Komponist Mark-Anthony Turnage folgt Eddy auf seiner schicksalhaften Odyssee durch London mit einer vielschichtigen, zeitgenössischen Musik: rhythmisch und harsch in der Schilderung des abgründigen Grossstadtdschungels, parodistisch in der Begegnung mit den zwei Sphinxen – aber auch fein und zärtlich, wenn die Macht der Liebe einen vermeintlichen Ausweg aus dem Chaos des Lebens aufzeigt. 1988 im Rahmen der Münchener Biennale – Festival für Neue Musik uraufgeführt, ist «Greek» ein eindrückliches Dokument seiner Zeit und ein «berauschender Cocktail aus Shakespeare und Cockney», der heute aktueller erscheint denn je.

 

Der 1960 in Essex geborene Mark-Anthony Turnage gilt als einer der renommiertesten britischen Komponisten unserer Zeit. Sein Bühnenerstling »Greek«, eine moderne Variante des antiken Ödipus-Stoffes, ist in der Londoner Unterschicht der 80er Jahre angesiedelt. Das von Hans Werner Henze für die Münchner Biennale in Auftrag gegebene Stück erlebte 1988 ebendort seine umjubelte Uraufführung.

 

Musikalische Leitung Hans Christoph Bünger

Regie Teresa Rotemberg

Bühne Nic Tillein

Kostüme Nic Tillein

Dramaturgie Pavel B. Jiracek

 

Mum, Waitress 2, Sphinx 1 Evgenia Grekova

Wife, Doreen, Waitress 1, Sphinx 2 Sophie Rennert

Eddy Wolfgang Resch

Dad, Café Manager, Chief of Police Stephen Owen

Bewegungschor Cynthia Gonzalez, Anette Huber, Thomas Kramer, Michael Blaser

Berner Symphonie Orchester Berner Symphonieorchester

 

Weitere Termine 15., 23., 27. Sep 2015

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑