Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Hamburg: AusZeit – Studienprojekte III Regie SchauspielHamburg: AusZeit – Studienprojekte III Regie SchauspielHamburg: AusZeit –...

Hamburg: AusZeit – Studienprojekte III Regie Schauspiel

25. und 26. April 2008 im Thalia in der Gaußstraße

Theaterakademie Hamburg, Hochschule für Musik und Theater in Kooperation mit dem Thalia Theater

 

Die vier Regiestudenten aus dem 6. Semester - Franziska Henschel, Kristina Ohmen, Alexander Riemenschneider und Felix Rothenhäusler - haben sich unter der Betreuung von Laurent Chetouane und Eva-Maria Voigtländer der Aufgabenstellung Zeit und Zeitgenossenschaft oder eben „AusZeit“ gestellt.

Mit Texten von Hölderlin, Goethe, Kafka und Heiner Müller versuchen sie, unsere Gegenwart in einer Auszeit zu reflektieren und in alten Texten einen sich festigenden Standpunkt zu unserer Zeit zu finden.

 

„AusZeit“ ist ein Studienprojekt der Theaterakademie Hamburg, Hochschule für Musik und Theater in Kooperation mit dem Thalia Theater.

 

Programm

 

Franziska Henschel

Herakles 2 oder die Hydra von Heiner Müller

Freitag 25.04./ 19.30 Uhr, Sonntag 27.4./ 20.00 Uhr Thalia in der Gaußstraße

Regie: Franziska Henschel, Bühne: Susanne Fehenberger und Felix Wangerin, Intervention: Stefan Hauberg, Licht: Florian Wrobel, David Wibbeler, Ton: Falk Peters, Regieassistenz: Jonas Gillmann

Es spielen: Iris Minich (Schauspiel), Philipp van der Heijden (Tanz), Sebastian Deufel (Musik)

 

Wo, Wer oder Was ist der Feind? Großer Gott, gib ihn uns zurück! und Was kommt nach der Erkenntnis? Wie sieht die Schlacht aus, die eine kämpft gegen ein System, das sie/ihn enthält, und wie die Maschine, die das alles noch denken kann? Herakles geht durch den Wald, um dort die Hydra zu töten. Auf dem langen Marsch in den Kampf gehen ihm Zeit, Raum und Sprache verloren. Die Schlacht beginnt, als er merkt, dass Wald und Ungeheuer eins sind, und endet nicht, als er erkennt, dass er selbst der Wald ist, den er durchstreift, er selbst das Tier ist, das er jagt und unerbittlich bekämpft. Mit Waffen aus Schauspiel, Tanz, Musik und Performance begeben wir uns in die Schlacht mit dem Text und laden alle ein, uns in den Kampf zu begleiten. Franziska Henschel * 1976 in Ostberlin .1996-2000 Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, 2000- 2005 festes Ensemblemitglied am schauspielhannover, Leitung eines Theaterjugendclubs, Stückentwicklungen mit Laien, Dramaturgie von Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Alice in Cumberland“. Seit 2005 Regiestudium in Hamburg, 2006 „Wohnhaft Hamburg, Große Freiheit“ beim intern. Festival für junges Theater und Performance Stadt deiner Liebe in Halle/S., “Leichter als Luft“ inszenierte Expedition beim Festival AT.TENSION#1 Kulturkosmos Lärz, „Bar zum heulenden Elend“ Installation mit Barbetrieb, Wunschpavillon des Stadttheater Hildesheim, 2007 die Studienprojekte „Die kleine mehr Jungfrau“ nach H.C. Andersen, und „ein Traumspiel“ von August Strindberg.

 

*****

 

Alexander Riemenschneider

In der Strafkolonie nach der Erzählung von Franz Kafka

Freitag 25.04./ 19.30 Uhr, Sonntag 27.4./ 20.00 Uhr Thalia in der Gaußstraße

Regie: Alexander Riemenschneider, Bühne: Rimma Starodubzeva, Kostüm: Alexandre Corazzola, Dramaturgie: Ulrich Beck,

Musik: Tobias Vethake, Ton: Felix Wendenburg, Licht: Bettina Meyer, Regieassistenz: Anne Bader, Produktionsassistenz: Grete Michel

Es spielen: Hans-Caspar Gattiker, Markus Heinicke, Thorsten Hierse, Lukas Holzhausen

 

In der Strafkolonie stehen ein Reisender und ein Offizier vor einem merkwürdigen Apparat. Diese Maschine schreibt einem Verurteilten sein

Vergehen auf den Leib, so dass er es mit seinem Körper lesen kann, bevor er daran stirbt. Für den Offizier ist das grausame Verfahren ein „zutiefst menschenwürdiges“. Warum? Was sieht er in den Augen der Verurteilten in dem Moment, in dem sie die Schrift von innen entziffern? Darf der Reisende sich einmischen? Oder anders: Muss er nicht sogar? „In seinen europäischen Anschauungen befangen“, begegnet er jemandem, der sich einer Sache im wahrsten Sinn des Wortes mit Leib und Seele verschrieben hat.

Alexander Riemenschneider *1981, aufgewachsen im Rheinland. Studium der Germanistik, Musik- und Medienwissenschaft in Bonn. Als Musiker auf Tour mit Bands und am Theater Bonn, ab 2003 dort Regieassistent. Seit 2005 Regiestudium in Hamburg. Studienprojekte u.a. „Schutt“ von D. Kelly. „Mit dem Feuer spielen“ von A. Strindberg, eingeladen zum Kaltstart-Festival, Hamburg. „Nur noch Gewölk“ von S. Beckett, Lange Beckett Nacht, Kampnagel 2006. „Der Schaum der Tage“ nach dem Roman von B. Vian, St. Pauli Theater 2007.

 

*****

 

Kristina Ohmen

Urfaust nach Johann Wolfgang von Goethe

Samstag 26.04./ 19.30 Uhr, Sonntag 27.4./ 16.00 Uhr Thalia in der Gaußstraße

Regie: Kristina Ohmen, Bühne: Anja Kreher, Kostüm: Christel Bergmann, Musik: Mart Barczewski, Licht: Jan Vater, Dramaturgie: Meike Schmitz, Video: Joscha Sliwinski, Regieassistenz: Lena Kollender

Es spielen: Anna Blomeier, Betty Freudenberg, Jörn Knebel, Christopher Weiß

Faust und Gretchen sind auf der Suche, auf der Suche nach einem Augenblick, der sie die Sinnhaftigkeit des Lebens spüren lässt, auf der Suche nach einem Halt in einer sich immer schneller drehenden, nicht mehr fassbaren Welt. Faust, der glänzende Rhetoriker, dessen maßlose Sehnsucht die Wissenschaft nicht stillen konnte, gibt die Verantwortung für sein Schicksal ab. Der Zugang zu seinem Gefühl und zu Gretchen, kann nur über das teuflische Prinzip hergestellt werden – über Mephistopheles, einer Figur größten Zynismus´ und unsterblicher Leere. Gretchens Fähigkeit zu absoluter Hingabe, Gefühl und Glauben wird in der Begegnung mit Faust und dem Teufel aufgerieben. Sie wird gleichsam Opfer, Verführte sowie Schuldige. Am Ende bleibt die Frage, wo das endlose Streben ein Ende findet und ob es ihn gibt, den Augenblick, zu dem

wir sagen wollen: „Verweile doch! Du bist so schön!“

 

Kristina Ohmen *1981 in Hamburg. Von 2001 bis 2004 diverse Regiehospitanzen und Assistenzen am Thalia Theater Hamburg u.a. bei Michael Thalheimer, Stephan Kimmig, Armin Petras, David Bösch. 2004 eigene Regiearbeit in der Thalia - Theaterbar „Nachtasyl“ zum Thema Heimat. Seit 2005 Regiestudium an der Theaterakademie Hamburg. Studienprojekte: ‚the killer in me is the killer in you my love’ von A. Beyeler. ‚Der einsame Giftpilz’ Collage zu August Strindberg.

 

****

 

Felix Rothenhäusler

Ödipus nach Friedrich Hölderlin

Samstag 26.04./ 19.30 Uhr, Sonntag 27.4./ 16.00 Uhr Thalia in der Gaußstraße

Regie: Felix Rothenhäusler, Bühne: Daniel Wollenzin, Kostüm: Katharina Kownatzki, Musik: Matthias Krieg, Dramaturgie:

Friederike Trudzinski, Regieassistenz: Max Fischer, Licht & Tontechnik: Max Fischer, Jan Wagner, Maske: Nele Schulz,

Kostümassistenz: Sophie Klenk

Es spielen: Karin Enzler, Isabell Giebeler, Kai Meyer, Matthieu Svetchine

 

In Theben herrscht die Pest. Hilflos wendet das Volk sich an seinen König: Ödipus soll die Stadt von der göttlichen Strafe befreien. Der ungesühnte Tod am früheren König, weissagt das delphische Orakel, laste auf der Stadt. Entschlossen will Ödipus den Schuldigen zur Verantwortung ziehen. Doch die Suche nach dem Mörder wird zur Frage nach der eigenen Identität. Während die Wahrheiten seines Lebens sich ihm immer klarer entfalten, schwindet die Möglichkeit, weiter zu herrschen, weiter zu leben. Woraus besteht das Jetzt? Wie gehen wir mit Wissen um? Verteidigen wir mit Selbsttäuschung und Vergessen unsere Gegenwart oder stellen wir uns einer Wahrheit, die vielleicht größer ist, als wir tragen können?

 

Felix Rothenhäusler, geboren 1981, Regieassistenzen beim Film und Theater, u.a. am Stadttheater Konstanz und Staatstheater Stuttgart, 2007 Hospitanz bei Andreas Kriegenburg am Thalia Theater Hamburg. 2002 Studium der Theater- und Medienwissenschaften in Bayreuth und Paris. Seit 2005 Regiestudium an der Theaterakademie Hamburg. Mit dem Studienprojekt II „Fräulein Julie“ von Auguist Strindberg eingeladen zum VII. Internationalen Regiekongress in Moskau. Weitere Arbeiten u.a. „Stephen der Held“ nach James Joyes, „He Joe“ von samuel Beckett und „Wir wollen den Messias jetzt“ von Franzobel am St. Pauli Theater Hamburg. „Was soll, das breche.“

 

Karten: € 12,-- (normal), € 8,-- (ermäßigt), Tel.: 040 3281 4444, E-Mail: abo@thalia-theater.de, www.thalia-theater.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 36 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEINSTE SCHATTIERUNGEN DES GEFÜHLS -- Stuttgarter Philharmoniker unter Gabriel Feltz mit Berg und Brahms in der Liederhalle Stuttgart

Wieder konnte man als "Minutenstück" eine interessante Komposition eines Studenten der Kompositionsklasse von Prof. Marco Stroppa an der Stuttgarter Musikhochschule hören. Der 1987 in Mailand geborene…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑