In der verführerisch eingängigen und humorvollen Partitur finden sich Anklänge von Carl Orff, Renaissance-Musik, Belcanto-Oper und italienische Volksweisen. Die Handlung lehnt sich an ein französisches Märchen von Charles Perrault aus dem 17. Jahrhundert an, das überraschende Ähnlichkeit mit „Hänsel und Gretel“ von den Gebrüdern Grimm hat. Pollicinos Familie lebt in bitterer Armut. Von den Eltern im Wald ausgesetzt, gelangen er und seine sechs Brüder mit Hilfe der Waldtiere zum Haus des Menschenfressers, dessen Frau ihnen Übernachtung gewährt. Als ihr Mann nach Hause kommt, lässt er sich nur dank einiger Flaschen guten toskanischen Rotweins von der sofortigen Zubereitung der Kinder abhalten. Seine Frau bringt die sieben Brüder in die hintere Kammer, wo ihre sieben Töchter schlafen. Die Kinder verlieben sich ineinander, türmen durchs Fenster und gründen auf der anderen Seite des Flusses eine Kommune, wo sie fortan ohne ihre Eltern glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben...
Nicht nur für Kinder und Jugendliche Oper zu spielen, sondern mit ihnen gemeinsam ein Musiktheaterwerk zu erarbeiten, bildete für das Deutsche Nationaltheater Weimar den Ausgangspunkt dieses außergewöhnlichen Projekts. Unter Nutzung aller technischen und künstlerischen Möglichkeiten des professionellen Theaterbetriebs wird die Aufführung überwiegend von den jungen Musikern und Sängern getragen, die seit September 2009 das Werk unter der Leitung von Joan Pagès bzw. Cordula Fischer einstudiert haben. Im März begannen die szenischen Proben mit Regisseurin Dorotty Szalma und der Choreographin Amira Shemeis von der Bewegungsküche Jena. Für die Inszenierung hat die Bühnen- und Kostümbildnerin Beate Voigt eine phantasievolle Ausstattung entworfen, die den märchenhaften Charakter der Oper betont. Sowohl das Orchester als auch zahlreiche Gesangspartien in der Inszenierung von Dorotty Szalma sind mit über 60 Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 18 Jahren besetzt. Unter der musikalischen Leitung von Joan Pagès bringen sie gemeinsam mit fünf professionellen Sängern und Musikern das großartige Märchen für Musik für Kinder ab 8 Jahren zur Aufführung.
Es singen und spielen Sara Davidovic (Pollicino), Alexander Günther (Pollicinos Vater / Herr Wolf / Menschenfresser) und Silona Michel (Pollicinos Mutter / Herr Uhu / Frau des Menschenfressers) sowie Sara Gouzy bzw. Maria Eichler von der Schola Cantorum (Clotilde). In zahlreichen weiteren Gesangspartien (sechs Brüder Pollicinos, sechs Schwestern Clotildes, Waldtiere), die nicht nur chorisch gefasst sind, sondern auch viele solistische Stellen aufweisen, sind ebenfalls Mitglieder der Schola Cantorum zu erleben. Es spielt das Orchester der Musikschule Ottmar Gerster Weimar. Die solistischen Violin- und Klavierparts des Werks übernehmen Judith Eisenhofer und Beate Roux bzw. Alessandro Amoretti.
Weitere Vorstellungen: 11., 17.4., 16 Uhr, 18.4., 14.30 Uhr, 8., 9.6., 10.30 Uhr, 19., 20.6., 16 Uhr
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Schola Cantorum Weimar
Im Januar 2002 wurde der Kinderchor unter dem Namen „Die Weimarer Nachtigallen“ gegründet. Einige Eltern regten in einer privaten Initiative eine Chorgemeinschaft an, mit dem Ziel, musikalisch interessierte Kinder zu fördern und ihre Freude am Chorgesang zu entwickeln. Der anfangs mit ca. 10 Mitgliedern unter dem Namen "Weimarer Nachtigallen" auftretende Chor wuchs schnell und wurde 2006 in die Trägerschaft des neu gegründeten Vereins Schola Cantorum Weimar über¬nommen. Unter Leitung der Chordirigentin Cordula Fischer singen mittlerweile ca. 120 junge Sängerinnen und Sänger aller Altersgruppen - von 5 bis 19 Jahren in verschiedenen Teilchören (ein Vorschulchor, zwei Nachwuchschöre, der Kinderchor und ein Jugendchor). Neben den wöchentlichen Chorproben sind regelmäßige Konzerte und Auftritte, mehrtägige Chorlager und Intensivprobenphasen sowie gemeinsame Projekte (auch mit Orchestern und Instrumentalen¬sembles) sowie die Mitwirkung an Theaterinszenierungen (z.B. im DNT Weimar) wichtige Höhe¬punkte im Chorjahr. Weitere Informationen unter www.schola-cantorum-weimar.de
Musikschule „Ottmar Gerster“
Die Musikschule „Ottmar Gerster" wurde 1966 gegründet. Bis heute gewährleistete sie eine qualifizierte musikalische Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen der Stadt und des Landkreises. Für viele wurde die Musik zu einem unentbehrlichen Hobby, andere ehe¬malige Schüler nahmen ein Musikstudium auf und sind heute als Pädagogen, in einem Orchester oder einer Band tätig. Engagierte Lehrer vermitteln mit Freude und Spaß eine fundierte musika¬lische Grundausbildung. Orchester, Big-Band und Ensembles der unterschiedlichsten Zusammen¬setzungen bereichern die Ausbildung und werden besonders bei öffentlichen Auftritten zu einem echten Gemeinschaftserlebnis. Alle Musikinstrumente, Gesang, Theorie, Rhythmik und Tanz werden von qualifizierten Pädagogen mit Hochschulabschluss unterrichtet. Eine individuelle Förderung in anspruchsvollem Einzel- oder Gruppenunterricht bis hin zu Ensemblekursen wird angeboten. Moderne Unterrichtsmethoden finden Anwendung. Bei Freude und guten Leistungen ist nach 4 Jahren eine vertiefte Ausbildung möglich.