Ein großzügiges Leben werden sie führen – und ein offenes Haus. Das war Heddas Bedingung für eine Ehe, über die sich mancher wundert: dass die anspruchsvolle Tochter aus bester Gesellschaft ausgerechnet einem bienenfleißigen Akademiker ihr Herz geschenkt haben soll. „Ich hatte mich einfach müde getanzt... meine Zeit war um“, sagt sie lakonisch zu ihrem alten Verehrer Brack, als der leise anklopft und sich als Hausfreund anbietet. Hedda lehnt ab. Obwohl ihr schon zu Tode langweilig ist bei der Aussicht „... immer und ewig zusammensein zu müssen mit ein und demselben.“ Da taucht Tesmans alter Studienkollege Eilert Lövborg auf. Der genialische Trinker mit exzessivem Lebenswandel war früher Heddas Vertrauter. Über seine Erzählungen nahm sie an einem Leben teil, das sie selbst zu leben sich nicht traute. Jetzt ist der Alkoholiker trocken und hat ein Aufsehen erregendes Werk verfasst, das ihn zum Konkurrenten Tesmans um seine schon sicher geglaubte Professur macht. Und er hat eine andere Frau dabei, Thea Elvsted, die ihn zu dieser bahnbrechenden Arbeit inspiriert hat. Für Hedda ist beides unerträglich. Sie zerstört systematisch Lövborg, sein Werk und schließlich sich selbst.
Hedda Gabler ist vielleicht die stärkste und rätselhafteste unter den berühmten Frauenfiguren des norwegische Dramatikers Henrik Ibsen. „Sie hat Angst vor dem Stillstand wie vor einer hässlichen Krankheit. Sie will nur Schönheit sehen. Hedda ist unsicher aber mit einem starken Gestaltungswillen. Eine Künstlerin“, schrieb Regisseurin Christina Paulhofer, die ihre Arbeit am schauspielhannover (zuletzt: „Katze auf dem heißen Blechdach“, „Fettes Schwein“, „Sanft und grausam“) mit Ibsens Meisterwerk im Ballhof eins fortsetzt.
Mit Johanna Bantzer, Sibylle Brunner, Christian Erdmann, Bernd Geiling,
Wolfgang Michalek, Oda Thormeyer (Hedda Gabler)
Regie Christina Paulhofer
Bühne Alex Harb
Kostüme Charlotte Sonja Willi
Musik Sylvain Jacques
Dramaturgie Regina Guhl