Doch Hedda, anspruchsvoll, maßlos, voller Sehnsucht nach echtem Leben, wird die Ehe zum Gefängnis. Sie will raus aus dem selbst gewählten Spießbürger-Sein. Sie will Macht spüren, sucht „den Hauch von Schönheit“, eine „freie, mutige Tat“ und durchbricht dabei alle Grenzen – während Tesman, ihr Gatte, verzweifelt und taub für alles andere, um seine Karriere kämpft.
Der große norwegische Dramatiker Henrik Ibsen starb vor 100 Jahren. In seinen Stücken schickt er die Protagonisten in einen Todestanz an den Abgründen der bürgerlichen Gesellschaft – und ist damit immer modern geblieben. Der bürgerlichen Gesellschaft mit all ihren Verheißungen und Möglichkeiten gilt in der gesamten Spielzeit 06/07 die Aufmerksamkeit des Schauspiels Dortmund. Mit Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ beginnt die Saison im großen Haus. Der Regisseur Philipp Preuss hat eine eigene Textfassung erstellt – u.a. mit Zitaten von Baudrillard, Houellebecq und Sloterdijk.
Regie: Philipp Preuss, Bühne: Ramallah Aubrecht, Kostüme: Eva Karobath
Es spielen: Michael Kamp, Pit-Jan Lößer, Petra Staduan, Birgit Unterweger, Andreas Wrosch