Kennt ihr das Märchen von der Alternativlosigkeit? Hat man Euch auch erzählt, dass mit dem demokratischen Staat inklusive liberaler Marktwirtschaft das Ende der Geschichte erreicht ist, dass es nicht besser und auf gar keinen Fall anders geht?
Hysterisches Globusgefühl reißt die Autorinnenschaft dieser Erzählung an sich und stellt die Grundfesten unseres Zusammenlebens radikal in Frage. Gemeinsam mit dem Publikum verschwören wir uns zu einer Vereinigung des theatralen Untergrundes und betreten den Kampfplatz der Auseinandersetzung: die Straßen und Plätze deutscher Innenstädte.
"Gut getarnt als Närrinnen und Narren ziehen wir durch die Straßen und stellen die staatlich
gesetzten Regeln auf die Probe. Wir konfrontieren unser Publikum, Passant_innen, Polizist_innen
und das unsichtbare und unangreifbare Monster Staat mit unserem Hass und unserer Liebe: wir
bekennen uns zu ihm, wir lassen ihn verschwinden, wir lachen ihn aus, wir umarmen und verunglimpfen ihn. Alles wird mitgerissen von unserem Karneval, mit dem wir die staatliche Ordnung in uns und um uns herum auflösen, um damit die Ahnung von einem utopischen Anderswo zu erwecken.
Kann es gelingen, gemeinsam und für einen kurzen Moment die Utopie Nichtstaat zu denken?"
Mitwirkende: Elisabeth Lindig, Lea-Sophie Schiel, Arne Schirmel, Melanie Zipf, Dorothea Schmans.
Technik, Bauten: Diana Dorn. !Bühnenbild, Bauten: Katharina Schmans.
Hinweis: Die Veranstaltung bewegt sich durch den urbanen Raum. Es wird gebeten entsprechende
Kleidung mitbringen. Dauer: ca. 90 Minuten. Tickets: Reservierung via tickets@i-camp.de ist aufgrund beschränkter Teilnehmerzahl erforderlich!
Das „Operationsfeld Nichtstaat“ ist ein Projekt von Hysterisches Globusgefühl (HG) und findet mit
Unterstützung durch die Hessische Theaterakademie, das Institut für Angewandte Theaterwissenschaften, das Institut für Theater- und Medienwissenschaften, Kulturförderung der Stadt Erlangen, Kulturamt Gießen und in Koproduktion mit i-camp/neues theater münchen im Rahmen der
Reihe courage_loading statt.
HYSTERISCHES GLOBUSGEFÜHL
Hysterisches Globusgefühl (HG) ist ein Performancekollektiv bestehend aus Elisabeth Lindig, Dorothea Schmans, Lea-Sophie Schiel, Arne Schirmel und Melanie Zipf. Die fünf Performer_Innen aus Erlangen, Gießen, Berlin und Wien haben sich im Januar 2011 zusammengetan, um sich der zunehmenden Resignation und der Angst vor politischer Stellungnahme entgegen zu stellen. Gesellschaftliche Räume werden zu Orten einer neuen TheaterRealität umfunktioniert. In ihren Performances suchen sie nach alternativen Möglichkeiten, sich angesichts der diffusen politischen Verhältnisse zu positionieren. Ihr Arbeiten bewegen sich stets an der Schnittstelle von Politik und Kunst.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind folgende Produktionen entstanden: Die Demoperformance „Macht was: Macht nichts!“ (Premiere 2011 im Rahmen des Festivals Arena... der jungen Künste (Jurypreis), aufgeführt in Bochum, Leipzig, Gießen, Marburg), „Theaterstürmung I: Wir müssen das Theater anzünden!“ (Premiere 2012 im Rahmen des Festivals Arena... der jungen Künste (Jurypreis), „Hysteriezone, die“ (Premiere 2013 im Rahmen des 100° Berlin, zu Gast beim JACUZZI Festival am WUK ,Wien). Des Weiteren führte HG unterschiedliche Workshops durch. Unter Anderem leiteten sie ein
Praxisseminar am Institut für Theater- und Medienwissenschaft an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen. Zuletzt entwickelte HG das Forschungslabor „Außerirdisch essen“ mit Kindern im Rahmen der Winterakademie des Theaters an der Parkaue.
Weitere Vorstellungen: 8. und 9. März 2015, 16:30 Uhr
und am 2. April in Gießen, Georg-Büchner-Saal
Weitere Informationen: www.hysterisches-globusgefuehl.de