Doch das ist erst der Anfang. Der Name reist um die Welt, durch verschiedene Milieus und Lebensgeschichten und wandelt stetig seine Bedeutung. Von der Person zum Adjektiv und wieder zurück. Wer oder was ist Abulkasem nun tatsächlich? Ein Synonym für „besonders angesagt“? Eine iranische Theater-Avantgardistin? Ein verängstigter Arbeitsmigrant oder ein Selbstmordattentäter? Wissenschaftler sind von der Bedrohlichkeit des Abulkasem überzeugt und versuchen, ihn durch ihre Beobachtungen einzukreisen. Jeder benutzt den Namen als Begriff für das, was ihm gerade nützlich scheint. Er wandelt sich so durch denjenigen, der ihn gerade im Munde führt und verwandelt umgekehrt seinen Sprecher. Spielerisch geht es um kulturelle Identität, Klischees und Vorurteile - mit der Kraft moderner Mythen.
Das Stück richtet sich in Thematik und Inszenierungsform an alle Theaterbegeisterten ab 15 Jahren, um den Austausch und die Kommunikation zwischen den Generationen zu fördern.
Das Stück des tunesisch stämmigen Autoren Jonas Hassen Khemiri spielt mit unseren Ängsten, Klischees und Vorurteilen gegenüber Migranten, aber auch damit, wie sich im Zeitalter globaler Medien das Selbstverständnis von Individuen und Gruppen herausbildet. Und nicht zuletzt mit der Wahrheit: Wie sehr wird eine Nachricht von unserer persönlichen Wahrnehmung und Faktoren, wie zum Beispiel unserem kulturellen Hintergrund, beeinflusst und im Anschluss modifiziert weitergegeben? Aktueller und gleichzeitig unterhaltsamer geht es angesichts der momentanen gesellschaftlichen Diskussion kaum.
Regie Carola Unser
Bühne & Kostüme Juliette Collas
Dramaturgie Britta Hollmann
Regieassistenz Lotta Seifert
Soufflage Jannika Wübben
Inspizienz Björn de Groot
Mit Falk Seifert* (Yousef, Forscher 3, Antikernkraftstante, kleiner Bruder), Gerrit Bernstein (Arvind, Forscher 1, Fanon-Anbeter u.a.), Zenzi Huber (Schauspielerin 2, Lara, Forscher 2, Dolmetscher), Aom Flury (Schauspieler 1, Lance, Guide, Journalist, Apfelpflücker)