Was, wenn der berühmte Pudding nicht in Ostwestfalen vom Industriellenhimmel gefallen wäre, sondern in Istanbul? Deutsche Gastarbeiter wären in Scharen in die Türkei ausgewandert und hätten in Istanbul eine neue Heimat gefunden. Mit großem Fleiß hätten sie das Bruttosozialprodukt der Stadt gesteigert, hätten den Arbeitskräftemangel kompensiert und sich mal mehr, mal weniger erfolgreich um die türkische Sprache und die landestypischen Sitten und Gebräuche bemüht. Um sich dann in jahrzehntelanger Heimwerkertätigkeit – immer in den Sommerferien – mit dem Ersparten den Traum vom Eigenheim in der alten Heimat Bielefeld zu erfüllen.
Mit einer bestechend simplen Umkehrung der Perspektive erzählt Istanbul die tragikomische Lebensgeschichte des Bielefelder Gastarbeiters Klaus Gruber in der fremden und schillernden Metropole. Zwischen Werkbank, Basar, dem bunten Nachtleben und Teehäusern (in denen es nirgendwo handgebrühten Filterkaffee gibt) erleben wir in deutschen Spielszenen den Auswandereralltag, während auf Türkisch die Sehnsucht nach Glück, Liebe und Heimat besungen wird.
Die Königin des türkischen Pop, Sezen Aksu, begleitete mit ihren Liedern schon Generationen von Türken durch ihr Leben. Sie liefert den Soundtrack für diesen überraschenden und liebevollen Liederabend über Heimat und das Ankommen in der Fremde, an dessen Ende man sich fast wünscht, die Geschichte wäre tatsächlich anders verlaufen.
Inszenierung und Bühne Michael Heicks
Musikalische Leitung und Idee Torsten Kindermann
Musikalische Leitung Gregor Hengesbach
Kostüme Franziska Gebhardt
Band Gregor Hengesbach // Hannah Maria Heuking // Brahim Shexo
Mit
Oliver Baierl // Sebastian Graf // Doreen Nixdorf // Carmen Priego // Guido Wachter
Die nächsten Vorstellungen
25.11., 26.11., 02.12., 04.12., 15.12., 20.12., 22.12., 29.12.16;