In Luthers Weinkeller stimmt er ein Lied an, das von diesen Damen erzählt: von Olympia, einer singenden und herzlosen Puppe; von Antonia, die unter Schwindsucht leidet und sterben muss, wenn sie singt; von der Kurtisane Giulietta, welche im Dienste des Bösen steht und von den Männern deren Seele verlangt. Als Hoffmann sein Ständchen beendet hat, haben sich alle von ihm abgewandt. Nur die Muse bleibt allein mit dem Poeten zurück.
Jacques Offenbach (1819-1880) begann mit der Komposition zu Hoffmanns Erzählungen 1876, also in seinen letzten Lebensjahren. Mit diesem romantischen Stoff versuchte er, an den Zeitgeist anzuknüpfen und damit die ihm so wichtige Gunst des Publikums zurückzuerobern, welche ihm im Laufe der Jahre verlorengegangen war. Aber erst vier Monate nach seinem Tod wurde die von ihm nicht vollendete Oper am 10. Februar 1881 an der Opéra-Comique in Paris uraufgeführt. Die aktuelle Neuinszenierung – nach der Fassung von Fritz Oeser – ist die fünfte Produktion des Werks an der Oper Frankfurt nach dem Krieg. Ihr vorausgegangen ist im April 1985 die Sicht von Herbert Wernicke auf eines der populärsten Werke des Repertoires. Am Pult stand seinerzeit Michael Boder.
Die musikalische Leitung der Produktion liegt jetzt bei Roland Böer. Der ehemalige Frankfurter Kapellmeister gastierte hier zuletzt mit Donizettis Lucia di Lammermoor und Strauss’ Arabella. 2011 folgt sein Debüt an der Mailänder Scala mit Mozarts Die Zauberflöte. Dale Duesing blickt auf eine große internationale Sängerkarriere zurück. Inzwischen widmet sich der Bariton jedoch immer stärker dem Regiefach. Nach Arbeiten u.a. in Frankfurt (Rossinis Il viaggio a Reims und Brittens The Rape of Lucretia) inszenierte er kürzlich Charpentiers L’Étoile an der Berliner Lindenoper. Angeführt von Alfred Kim in der Titelpartie sind fast alle Premierensänger Mitglieder des Frankfurter Opernensembles. Die Ausnahme bildet die Besetzung der vier Bösewichter: Nach der Absage von Gastbariton Peter Mattei aus privaten Gründen wird nun der international äußerst erfolgreiche kroatische Sänger Giorgio Surian in diesen Partien auftreten. In späteren Aufführungen kommen sowohl am Dirigentenpult als auch auf der Bühne diverse Alternativbesetzungen zum Zuge.
Text von Jules Paul Barbier nach dem Drame-fantastique (1851) von Barbier und Michel Carré
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Roland Böer / Hartmut Keil (Dezember 2010 und April 2011)
Inszenierung: Dale Duesing
Bühnenbild: Boris Kudlička
Kostüme: Arno Bremers
Dramaturgie: Norbert Abels
Licht: Olaf Winter
Chor: Matthias Köhler
Hoffmann: Alfred Kim
Lindorf, Coppélius, Doktor Miracle, Dapertutto: Giorgio Surian / Simon Neal (Dezember 2010) / Aris Argiris (April 2011)
Olympia: Brenda Rae / Julia Novikova (April 2011)
Antonia: Elza van den Heever / Juanita Lascarro (April 2011)
Giulietta Claudia Mahnke / Irini Karaianni (Dezember 2010 and April 2011)
Cochenille, Andres: Michael McCown
La Muse, Nicklausse: Jenny Carlstedt
Stimme der Mutter: Katharina Magiera / Claudia Grunwald (Dezember 2010)
Nathanaël, Spalanzani, Frantz, Pitichinaccio: Peter Marsh
Crespel, Luther: Magnus Baldvinsson
Hermann, Peter Schlehmihl: Florian Plock
u.a.
Chor der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 7., 10., 14., 17., 23., 29. Oktober, 6. November, 11., 19., 26. Dezember 2010,
9., 15., 23. April 2011
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 12 bis 130 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen.