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Jan Neumann inszeniert sein neues Stück "Herzschritt" am schauspielfrankfurt

Premiere am 15. November 2008, 19.30 Uhr, Kleines Haus

 

Ursula: eine Frau um die Sechzig, allein stehend und zufrieden damit. Jedenfalls behauptet sie das eisern und regelmäßig, wenn ihre Mutter mal wieder mit einem indischen Hochzeitshuhn vor der Türe steht, um beim gemeinsamen Kochen der eigenen Einsamkeit zu entfliehen.

Ursula hat zum Leben ihre Arbeit und zum Träumen ihren Harald; ein Phantom, für (fast) alle Phantasien zu haben. Ihr fragiles Lebensgebäude wird mit einem Schlag von der Tatsache erschüttert, dass sie völlig unerwartet ihre Anstellung verliert und kurz darauf auch ihre Mutter. Aus der Bahn geworfen muss Ursula anfangen, sich zu bewegen. Ihre Arbeitskollegin Sabine, die als berufstätige Mutter unter der Last des Familienlebens ächzt und stöhnt, beneidet Ursula um ihre Freiheit. Mehr von den eigenen Sehnsüchten und Bedürfnissen getrieben als von Ursulas, begleitet sie diese auf der Suche nach neuen Wegen. Damit Ursula jedoch ihrem Herzen in die richtige Richtung folgen kann, muss dieses den entscheidenden Schritt alleine tun.

 

Jan Neumann ist Autor, Regisseur und Schauspieler. Dem Frankfurter Publikum ist das Multitalent schon lange bekannt, kam er doch mit Elisabeth Schweeger 2001 als junger Schauspieler ans schauspielfrankfurt. Hier sammelte Jan Neumann nicht nur seine ersten Erfahrungen als Regisseur, er inszenierte auch von Anfang an seine eigenen Stücke und verdiente sich prompt Lob und Anerkennung.

 

Sein Erstlingswerk GOLDFISCHEN hatte Uraufführung in Köln, doch der werdende Dramatiker war mit der Interpretation nicht zufrieden und durfte bei den nachtschwärmern – dem Forum für Nachwuchstalente am schauspielfrankfurt – seine eigene Version auf die Bühne bringen. Seitdem inszeniert Jan Neumann auffallend häufig die Uraufführung seiner Stücke selbst. Doch er wagt noch mehr und die Theater schenken ihm das nötige Vertrauen. Ohne fertigen Stücktext beginnt er als Autor und Regisseur die Proben. Eine „Stückentwicklung“ – gemeinsam mit Team und Ensemble wird ein Theaterabend erschaffen, dessen schriftliche Festlegung erst nach der Premiere stattfindet. Und es ist ein Erfolg! In Aalen und im lettischen Riga wagt er sich an ein solches Projekt und in der letzten Spielzeit inszeniert er am schauspielfrankfurt KREDIT – ebenfalls ohne fertigen Stücktext.

 

Presse und Publikum sind gleichermaßen begeistert. Der Regisseur hat das auffällige Talent, die Spiellust in seinen Schauspielern zu wecken. Der Dramatiker widmet sich Figuren, die er aus dem Leben greift und die ganz nah dran sind an unserer alltäglichen Welt. Als Autor und Regisseur schafft er eine berührende Welt – ohne Angst vor Pathos und Kitsch. Jetzt inszeniert Jan Neumann am schauspielfrankfurt die Zweitaufführung seines Stückes HERZSCHRITT.

 

Regie: Jan Neumann

Bühne: Thomas Goerge

Kostüme: Nini von Selzam

Dramaturgie: Sibylle Baschung

Darsteller: Roland Bayer, Traute Hoess, Oliver Kraushaar, Regine Lutz, Sabine Waibel

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