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Jean-Philippe Rameau, "Castor et Pollux", Komische Oper Berlin

Premiere 11.05.2014. -----

Phébé liebt Castor. Castor aber liebt Phébés Schwester Télaïre. Télaïre erwidert Castors Liebe, ist jedoch Castors Bruder Pollux versprochen, der sie ebenfalls liebt. Der Konflikt, mit dem Rameaus Oper beginnt, ist schlichtweg unlösbar.

Alle vier Hauptpersonen sind Gefangene ihrer eigenen Emotionen. Mit ihrer Liebe, ihrem Hass, ihrer Leidenschaft und ihrer Eifersucht schaffen sie sich ihr eigenes Gefängnis, ihre eigene Hölle auf Erden.

Als Reformer der französischen Oper, dessen Schaffen nicht ohne Einfluss auf Zeitgenossen wie Christoph Willibald Gluck blieb, schrieb Jean-Philippe Rameau ein einzigartig dichtes Werk, das seiner Zeit in vielerlei Hinsicht weit voraus war. Von wahrhaft modernem Zuschnitt ist nicht nur die Dramaturgie der Oper, die die Handlung in rascher Szenenfolge erzählt. Die stets am dramatischen Geschehen orientierte musikalische Gestaltung verleiht überdies mit ihrer besonderen Harmonik und den nahtlosen Übergängen zwischen Rezitativ, Arioso und Arie dem Drama eine Sogkraft, der sich kaum ein Zuhörer entziehen kann.

Barrie Koskys mit dem wichtigsten britischen Theaterpreis, dem Laurence Olivier Award, ausgezeichnete Produktion ist in einer Neueinstudierung nun auch an der Komischen Oper Berlin zu erleben. Mit Rameaus Meisterwerk über vier durch Liebe und Eifersucht, Leidenschaft und Hass unausweichlich aneinander gefesselte Menschen erklingt unter der musikalischen Leitung von Christian Curnyn, einem Spezialisten auf dem Gebiet der Barockmusik, zum ersten Mal ein Werk des französischen Komponisten an einem der drei großen Opernhäuser Berlins.

Tragédie lyrique en musique in fünf Akten (1754)

Libretto von Pierre-Joseph Bernard

Koproduktion mit der English National Opera London

Musikalische Leitung

Christian Curnyn

Inszenierung

Barrie Kosky

Bühnenbild und Kostüme

Katrin Lea Tag

Dramaturgie

Ulrich Lenz

Chöre

David Cavelius

Licht

Franck Evin

Besetzung:

Télaïre

Nicole Chevalier

Phébé

Annelie Sophie Müller

Castor

Allan Clayton

Pollux

Günter Papendell

Jupiter

Alexey Antonov

Hohepriester des Jupiter

Bernhard Hansky

Mercure

Aco Aleksander Bišćević

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