Krenek war es gelungen, den Zeitgeist zu treffen: Das Werk vereinigt Jazz, Neoromantik und andere neue Formen des musikalischen Ausdrucks, es spiegelt die rasante technische Entwicklung seiner Zeit durch Automobile, einen Zug und moderne Medientechniken wie Grammophon und Radio. Ein Paradestück der Oper in der Weimarer Republik und ein eindrucksvolles Symbol der künstlerischen Freiheit in den zwanziger Jahren.
Der Komponist Max, die Sängerin Anita und der schwarze Jazz-Geiger Jonny geraten in einen Strudel zufälliger Begebenheiten, als plötzlich eine wertvolle Geige verschwindet. Eine wilde Jagd durch die Stadt entspinnt sich, bevor sich alle Handlungsfäden geschickt zu einem Ganzen fügen.
Nach dem Aufkommen des Nationalsozialismus wurde Ernst Kreneks Musik als „entartet“ verboten und der Komponist musste schließlich nach Amerika auswandern. Er zählte wie Alban Berg oder Hanns Eisler zu den als „zersetzend“ und „unerwünscht“ gebrandmarkten Komponisten. "Jonny spielt auf" entwickelte sich zum Feindbild der Nationalsozialisten, das Ausstellungsplakat der Düsseldorfer Ausstellung "Entartete Musik“ von 1938 spielte mit dem Motiv eines Saxophon spielenden Schwarzen auf das Notencover der Oper an.
Nach Alban Bergs „Wozzeck“ und der Kinderoper „Brundibár“ von Hans Krása widmet sich das Landestheater nun zum dritten Mal einem dieser „entarteten“ Meisterwerke.
Am Salzburger Landestheater setzt Regisseur und Operndirektor Andreas Gergen das Werk in einem Bühnenbild von Court Watson in Szene. Dabei nimmt das Mozarteumorchester unter der musikalischen Leitung von Adrian Kelly diesmal nicht im Orchestergraben, sondern auf der Bühne Platz.
Mit Christiane Boesiger, Laura Nicorescu; Alexey Birkus, Dietmar Kerschbaum, Nathan De‘Shon Myers, Simon Schnorr, Franz Supper u. a.
Termine. 11.12. \ 13.12. \ 20.12. \ 28.12.2013 \ 05.01. \ 09.01. \ 14.01.2014