Und so ist Judas sicherlich einer der meist geschmähten Figuren der letzten zwei Jahrtausende. . Doch was wäre das Christentum ohne Judas und dessen Verrat? Hätte es überhaupt zu einer der großen Weltreligionen werden können? Was waren die Motive dieses Mannes namens Judas?
Die niederländische Autorin Lot Vekemans lässt ihn selber zu Wort kommen. In einer selbst inszenierten Show begeht er einen letzten Versuch, seine Tat auf ein menschliches Maß zurück zu bringen und sein Publikum dahin zu führen, wo es lieber nicht sein möchte: zu dem Judas in sich selbst.
„Ich denke, es gibt bei uns eine einseitige Richtung des Blicks auf die Helden, auf das, was wir als größer und höher und besser erachten, als wir es selbst sind. Wir lieben es, zu verehren, so wie wir es lieben, verehrt zu werden. Aber in beiden Fällen gibt man seine Macht an jemand anderen ab. Judas wird von Menschen verhöhnt, damit sie ihre eigenen Seelen rein waschen. Es ist auffällig, dass in Porträts, die über die Jahrhunderte entstanden sind, Judas immer hässlicher und böser dargestellt wurde.“
Lot Vekemans
In der Rolle des Judas ist der in Tallinn (Estland) geborene Toomas Täht zu erleben.
Regie: Markus Trabusch
Ausstattung: Davy van Gerven
Mit: Toomas Täht
Weitere Aufführungen: 04/03, 21/03, 22/03, 19.30 Uhr, Kirche St. Sebastian in Hard
Kirche St. Sebastian in Hard, Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln: Buslinie 15, Station: Kirche