Unter diesen Umständen gestalteten Pavel Haas und Viktor Ullmann als jüdische Häftlinge das Kulturleben in Theresienstadt mit, wurden später aber – wie die meisten Bewohner – in Auschwitz ermordet.
Eines der Theresienstädter Werke des tschechischen Komponisten Pavel Haas ist "Vier Lieder nach Worten chinesischer Poesie", welches sein erfolgreichstes Werk im Ghetto wurde. Die Textvorlage stammt aus der Sammlung "Neue Lieder aus dem alten China" von Bohumil Mathesius. Mit der zentralen Thematik – der Suche nach Heimat, Heimkehr und Wiedersehen – trafen diese Lieder die Wünsche und Sehnsüchte der Gefangenen in diesem Lager.
Der tschechisch-deutsche Komponist Viktor Ullmann zählte schon in den 20er Jahren zu den weit über die Grenzen Tschechiens bekannten Komponisten. In Theresienstadt, wohin er im September 1942 deportiert wurde, blieb Ullmann musikalisch aktiv. Sein Theresienstädter Nachlass blieb nahezu vollständig erhalten und umfasst – neben Chorkompositionen, Liederzyklen und einer Bühnenmusik – so wichtige Werke wie die letzten drei Klaviersonaten, das 3. Streichquartett, das Melodram nach Rilkes "Cornet"-Dichtung und die Kammeroper "Der Kaiser von Atlantis".
Programm
Pavel Haas (1899-1944): Vier Lieder nach Worten chinesischer Poesie
Viktor Ullmann (1898-1944): Der Mensch und sein Tag, Zwölf Lieder op. 47
Texte von Leo Strauss, Ralph Oppenhejm, Petr Kien
Mitwirkende Peter Schöne (Bariton), Axel Bauni (Klavier), Barbara Kunze (Rezitation)
Veranstalter Theater Erfurt, Förderverein Alte & Kleine Synagoge Erfurt e.V.
Kartenpreis 10 Euro
Karten-Telefon (0361) 22 33 155 (täglich 10 bis 18 Uhr)
Karten online www.theater-erfurt.de
E-Mail info@theater-erfurt.de