Caesar verfügt nun über die unumschränkte Befehlsgewalt in Staat und Heer, und seine Krönung zum König scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Die Römische Republik steht an ihrem Ende.
Da gruppiert sich um die Senatoren Cassius und Brutus ein Kreis von Verschwörern, der dieser Entwicklung - aus sehr unterschiedlichen Motiven - Einhalt gebieten will. Brutus stellt sein Handeln unter das Wohl des Staates: Der potentielle Tyrann Caesar muss beseitigt werden, damit die Republik weiterexistieren kann. Nicht abschlachten soll man Caesar, sondern opfern. Caesars engster Vertrauter, Antonius, soll nach dem Willen von Brutus verschont werden. In einem Moment politischer Fehleinschätzung erlaubt Brutus ihm, sich mit einer Rede ans Volk zu wenden. Diese Rede, in die Geschichte als Musterbeispiel für brillante Rhetorik an der Grenze zur Demagogie eingegangen, bewirkt einen Stimmungsumschwung beim Volk. Plötzlich sieht es in den Verschwörern nicht mehr seine Befreier, sondern die Mörder seines geliebten Herrschers. Brutus und Cassius müssen erkennen, dass Caesars Geist auch nach seinem Tod weiterlebt. Wieder stürzt Rom in die Wirren eines Bürgerkriegs....
Ist der prophylaktische Tyrannenmord rechtmäßig oder auch nur legitim? Wurde der Untergang der Republik dadurch nur noch beschleunigt oder - wider Willen - sogar erst herbeigeführt? Die politischen Lehren, die sich aus dieser Geschichte ergeben, waren nie eindeutig und werden bis heute kontrovers diskutiert.
Neu übersetzt von Helmut Krausser
in einer Bearbeitung von Falk Richter
Regie: Falk Richter
Bühnenbild: Katrin Hoffmann
Kostüme: Martin Kraemer
Musik: Malte Beckenbach
Licht: Karsten Sander
Video: Björn Melhus
Dramaturgie: Joachim Lux