Yasmina Reza beschreibt mit Sensibilität, Humor und hinterhältiger, abgrundtiefer Bösartigkeit in drei Variationen das Zusammentreffen zweier Ehepaare, das sich jedes Mal anders gestaltet, obwohl es immer um die gleiche Grundkonstellation geht.
Die erfolgreiche Geschäftsfrau Sonja und der erfolglose Astrophysiker Henri wollen sich in ihrem Pariser Loft einen gemütlichen Abend machen. Daraus wird aber nichts, denn plötzlich stehen Inès und Hubert vor der Tür - einen Tag früher als angekündigt.
Im dramaturgischen Dreischritt verschieben sich die Machtverhältnisse permanent, einer kämpft gegen den anderen und vor allem die Ehefrauen haben durch ihr Einmischen ein gerüttelt Maß schuld, dass sich die Machtstrukturen im Beziehungsgeflecht dieser vier Menschen ständig verändern, sich ständig neue Macht-Konstellationen und -Koalitionen bilden, die dazu führen, dass eigentlich ein jeder gegen jeden kämpft und ihn zu erniedrigen sucht. Was fast als Komödie in feydeau'scher Manier beginnt, wächst sich aus zu einem Albtraum à la Bunuel.
Christine Hofer inszeniert am Jungen Theater Göttingen Yasmina Rezas komisches Schauspiel Drei Mal Leben, bei dem das Publikum zum Zeugen und wachsamen Beobachter des Mikrokosmos der beiden Paare wird, die sich im Konflikt zwischen individualistischem Anspruch und fester Karriereschraube befinden.
Inszenierung Christine Hofer
Ausstattung Dirk Seesemann
Dramaturgie Tobias Sosinka
Mit Linda Elsner, Agnes Giese, Jan Reinartz, Karsten Zinser
weitere Termine 24.03.15 und 28.03.15 jeweils um 20 Uhr