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Kevin Rittberger Gewinner des Hans-Gratzer-Stipendiums 2009

Das Schauspielhaus Wien vegab am 29.11.2009 im Rahmen von „stück/für/stück“ zum zweiten Mal das Hans-Gratzer-Stipendium in der Höhe von Euro 5.000,-.

Im letzten Jahr gewann Thomas Arzt, dessen im Zuge von „stück/für/stück“ entstandene Arbeit „Grillenparz" diese Spielzeit am Schauspielhaus uraufgeführt werden wird. Dieses Jahr geht das Stipendium an Kevin Rittberger für sein Stück „Puppen“. Das Geld soll die Fertigstellung des Stücks ermöglichen, das in Folge am Schauspielhaus uraufgeführt werden soll. Das Stipendium ist somit nicht Ende, sondern Auftakt einer Arbeitsbeziehung.

 

Das Schauspielhaus ist seit seiner Gründung vor dreißig Jahren durch Hans Gratzer eine der wichtigsten Ur- und Erstaufführungsbühnen in Österreich, an der viele bedeutende zeitgenössische AutorInnen entdeckt und gefördert wurden und werden. Anknüpfend an diese Tradition und Geschichte des Schauspielhauses, wurde 2007 - in Zusammenarbeit mit der Literar-Mechana - das Autorenprojekt „stück/für/stück“ ins Leben gerufen, dessen Ziel die Verbindung von theoretischer Ausbildung und praktischer Erfahrung in der konkreten Theaterwirklichkeit ist.

 

Aus zahlreichen Bewerbungen wählte im Jänner 2009 die Jury, bestehend aus Brigitte Auer, Andreas Beck, Rudolf Frey, Constanze Kargl, Daniela Kranz und Gerhild Steinbuch, vier AutorInnen, nämlich Christiane Kaals (mit „Drüben“), Kevin Rittberger (mit „Puppen“), Matthias Scheibner (mit „Formen von Eis“) und Thiemo Strutzenberger (mit „Hunde Gottes“) aus, und begleitete sie in ihrem Schreibprozess.

 

Jetzt präsentierte das Schauspielhaus Auszüge aus den entstandenen Stücken. Im Anschluss daran vergab die Jury, verstärkt durch eine Ensemble- und eine Publikumsstimme zum zweiten Mal das Hans-Gratzer-Stipendium in der Höhe von Euro 5.000, gestiftet von Literar-Mechana. Der Gewinner ist Kevin Rittberger.

 

Kevin Rittberger, geboren 1977 in Stuttgart. Studium der Neueren Deutschen Literatur, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Autor und Regisseur. Stück und Regie: u.a. „Hunger nach Sinn. Fünf Szenen nach Alexander Kluge" (UA 2004, Staatstheater Stuttgart, Wiederaufnahme 2006 am Deutschen Schauspielhaus, Hamburg), „Ostend" nach dem gleichnamigen Roman von Manfred Esser (UA 2007, Schauspiel Stuttgart), „Fake for Real" (UA 2007, Haus 73, Gastspiel am Deutschen Schauspielhaus, Hamburg), „Beyond History" (UA 2007, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg), „Hunger nach Sinn. Zweiter Teil nach Alexander Kluge" (UA 2008, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg) und „Fast Tracking oder der Tod der Kunqu-Oper" (UA 2008, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg). 2008 war Kevin Rittberger Stipendiat der Kunststiftung Baden-Württemberg und nahm im selben Jahr an den Werkstatttagen des Burgtheaters Wien teil. Am Schauspielhaus Wien war in der Spielzeit 2008/09 die neunte Folge von „Diesseits des Lustprinzips: Freud und die Folgen: Penis" zu sehen. Seit 2009 ist er Stipendiat des Deutschen Literaturfonds in Darmstadt und nimmt am Autorenprojekt stück/für/stück am Schauspielhaus Wien teil. In der Spielzeit 2009/10 inszeniert und bearbeitet er Dietmar Daths Roman „Die Abschaffung der Arten am Deutschen Theater Berlin. Im Frühjahr 2010 wird sein Stück „Kassandra oder die Welt als Ende der Vorstellung" von Felicitas Brucker am Schauspielhaus uraufgeführt werden.

 

 

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