Die neue Leitung von Theater Marie – Olivier Bachmann, Patric Bachmann, Pascal Nater und Erik Noorlander – stellt in ihrer ersten Produktion ihr Zuhause in den Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung. Das Theater Marie erforscht Geschichten, Legenden und Begebenheiten rund um das ehemalige Kino Central in Suhr und legt Spuren frei. Der Theaterabend mit musikalischem Einschlag berichtet über das Schicksal eines Vorortkinos und stellt die Frage, ob Theater das Kino der
Zukunft ist.
Dem Kino kommt in den letzten Jahren der Film abhanden. «Kino Marie» haucht dem Kino Theater ein. Die physische Anwesenheit der Schauspieler ist beste Antwort auf den Versuch der Filmindustrie mit 3D-Technologie das Kino zu retten.
Die lustvoll präsentierte, poetische Rundschau zur Geschichte des Kino Central lässt Kassenraum, Schaufenster, Projektionsraum und Estrade – die Zeugen, der goldenen Zeit des Provinzkinos – in neuem Glanz erscheinen. Vor der Leinwand passiert der kondensierte Weltschmerz der grossen Stoffe und anhand von herzzerreissenden Liebesszenen zeigt das Theater, wie im Kino Emotionen konstruiert werden. Durch die Auseinandersetzung mit dem Urwesen des Kinos entsteht eine leidenschaftliche Liebeserklärung an das Schauspielertheater: den Fleisch- und Blutwolf im Projektions- und Plüschpelz.
«Kino Marie» bietet nach der Pause eine Plattform für Begegnungen und kollektive Reflexionen anhand von Podiumsgesprächen, Filmvisionierungen, Vereinsgründungen, Kurzfilmnächten, Filmdrinkgelagen oder Erfolgsrezepten für Kleinkinobetreiber.
OLIVIER BACHMANN, REGIE
Olivier Bachmann ist 1980 in Winterthur geboren, zweisprachig aufgewachsen (frz./dt.) und Vater
einer Tochter. Nach dem Gymnasium studierte er an den Universitäten in Bologna, Bern und Stockholm Theaterwissenschaft, Nordistik und Geschichte. Assistenzen führten ihn u.a. ans Uppsala stadsteater in Schweden (2008) und eine Dramaturgiemitarbeit ans Theater Basel (2006/2007). Von 2005 bis 2007 war er Assistent der künstlerischen Leitung des Zürcher Theater Spektakels. Mit Patric Bachmann gründete er 2002 die freie Theatergruppe fragment. Die einzelnen fragment Produktionen, bei denen Olivier Bachmann Regie führte, wurden in der Schweiz, Schweden und Serbien (Koproduktion mit dem Dah Teatar) entwickelt und aufgeführt. 2010 war er Gründungsmitglied der Formation Nater/Glatthard/Bachmann. Diese Formation hat sich mit einem innovativen Zugriff auf gesellschaftliche Themen hervorgetan, der musiktheatralisches Schaffen mit einem journalistischen Zugang verbindet. Von 2008 bis 2011 war er als Regieassistent beim Schauspiel des Stadttheaters Bern angestellt, wo er wiederholt als Regisseur für Erstaufführungen gearbeitet hat, «Tage unter» von Arne Lygre, «Gelber Mond» von David Greig, «Murder Ballads» von Rebekka Kricheldorf (Regiemitarbeit, Einladung zu den Autorentheatertagen Berlin 2011). Seit September 2012 ist Olivier Bachmann künstlerischer Leiter des Theater Marie.
Regie Olivier Bachmann
Szenografie Erik Noorlander
Musik Pascal Nater
Kostüm Dominik Steinmann
Dramaturgie Patric Bachmann
Film Erik Noorlander, Nadine Schwitter
Assistenz Hans-Christian Hasselmann
Mit Manuel Löwensberg, Nadine Schwitter, Sandra Utzinger, Diego Valsecchi
DATEN
21. / 23. FEBRUAR 20.00 Uhr Theater Marie Suhr
1. / 2. MÄRZ 2013 20.15 Uhr TaB* Theater am Bahnhof
22. MÄRZ 20.00 Uhr Theater Marie Suhr
12. APRIL 20.00 Uhr Theater Marie Suhr
16. MAI 20.00 Uhr Theater Marie Suhr
31. OKTOBER / 1. / 2. / 3. NOVEMBER 20.30 Uhr CinéABC Bern