Die Spuren, die der Mythos vom Sänger Orpheus, der mit Hilfe seiner Musik den gefährlichen Gang in die Unterwelt wagt, in den unterschiedlichsten Werken aus über 400 Jahren Operngeschichte hinterlassen hat, bilden den Rahmen unseres diesjährigen Premieren-Festivals und zeigen, dass nichts so stark ist wie die Liebe. Das zur guten Tradition gewordene Festival bündelt noch einmal die Neuproduktionen der erfolgreichen ersten Spielzeit unter dem neuen Intendanten Barrie Kosky.
Von der Monteverdi-Trilogie, die die Spielzeit 2012/13 fulminant eröffnet hat, bis zur Zauberflöte, dem Sensationserfolg der laufenden Saison, reflektiert das Spektrum der neuen Inszenierungen die ungeheure Vielfalt des Musiktheaters an der Komischen Oper Berlin. Es gibt ein Wiedersehen mit Hänsel und Gretel, American Lulu (zum letzten Mal in Berlin und demnächst in Wien), Mazeppa (zum letzten Mal) und dem Ball im Savoy. Mit den letzten drei Vorstellungen der Spielzeit lassen sich alle drei Teile der Monteverdi-Trilogie noch einmal an drei Abenden hintereinander erleben.
Wie gewohnt wird jeden Abend ein musikalisches und kulinarisches Rahmenprogramm sowie ein Einführungsvortrag vor und eine Podiumsdiskussion nach der Vorstellung geboten. Die Dramaturgen der Komischen Oper Berlin wandeln in ihren Einführungen auf Orpheus’ Spuren. Im Anschluss an die Aufführungen sind dann die Künstler und Künstlerinnen, die die Neuproduktionen wesentlich mitgestaltet haben, hautnah zu erleben: Reinhard von der Thannen (Hänsel und Gretel), Marisol Montalvo und Della Miles (American Lulu), Asmik Grigorian und Robert Hayward (Mazeppa), Dagmar Manzel und Adam Benzwi (Ball im Savoy), Barrie Kosky und Henrik Nánási (Die Zauberflöte), André de Ridder und Dominik Köninger (Orpheus), Günter Papendell (Odysseus) und Jens Larsen (Poppea) – um nur einige zu nennen …
Komische Oper Festival
Programm
Freitag, 28. Juni
18:30 Uhr Vortrag »Der Segen der Musik« (Pavel B. Jiracek)
19:30 Uhr Hänsel und Gretel
ca. 21:30 Uhr »Ein Wald aus Messern, Gabeln, Löffeln?« – Gespräch mit Regisseur und Ausstatter Reinhard von der Thannen und Dirigentin Kristiina Poska
Beiprogramm Musik: »Suse, liebe Suse« goes Jazz mit Oli Bott (Vibraphon), Frank Schulte (Klavier), Arnulf Ballhorn (Kontrabass)
Samstag, 29. Juni
18:30 Uhr Vortrag »Die Geburt der Oper aus dem Mythos« (Ulrich Lenz)
19:30 Uhr Orpheus
ca. 21:30 Uhr »Die Schizophrenie des Künstlers«– Gespräch mit Regisseur Barrie Kosky, Bariton Dominik Köninger und Figurenspieler Frank Soehnle
Beiprogramm Musik: »Orpheus in Ungarn« mit Enikö Ginzery (Cimbalom)
Sonntag, 30. Juni
18 Uhr Vortrag »Musiksprachen als gesellschaftliche Auswege« (Johanna Wall)
19. Uhr American Lulu
ca. 21 Uhr »Jazzy Neue Musik« – Gespräch mit Komponistin Olga Neuwirth, Sopranistin Marisol Montalvo und Soulsängerin Della Miles
Beiprogramm Musik: »Lulu’s Blues« mit Oli Bott (Vibraphon), Ralf Templin (Gitarre), Arnulf Ballhorn (Kontrabass)
Dienstag, 2. Juli
18:30 Uhr Vortrag »Absage an die Macht der Liebe« (Johanna Wall)
19:30 Uhr Mazeppa
ca. 22 Uhr »Ist Liebe auch keine Lösung?« – Gespräch mit Bariton Robert Hayward, Sopranistin Asmik Grigorian und Dirigent Henrik Nánási
Beiprogramm Musik: »Souvenir de Florence« Kammermusik von Pjotr I. Tschaikowski mit Daniela Braun (Violine) und Katrin Dasch (Klavier)
Mittwoch, 3. Juli
18:30 Uhr Vortrag »Verrucht, verfemt, verstummt« (Pavel B. Jiracek)
19:30 Uhr Ball im Savoy
ca. 22:30 Uhr »Kann denn Foxtrott Sünde sein?« – Gespräch mit den Darstellern Dagmar Manzel und Helmut Baumann und dem Dirigenten Adam Benzwi
Beiprogramm Musik: »Das gibt’s nur einmal« – Melodien der 30er Jahre mit Christina Domnick (Klavier)
Donnerstag, 4. Juli
18:30 Uhr Vortrag »Die Macht der Musik« (Ulrich Lenz)
19:30 Uhr Die Zauberflöte
ca. 22 Uhr »Mozart als Filmmusik, Singen zur Animation?« – Gespräch mit Regisseur Barrie Kosky, Dirigent Henrik Nánási und Sopranistin Maureen McKay
Beiprogramm Musik: »Magic Ragtime« mit Frank Schulte (Klavier)
Freitag, 5. Juli
18:30 Uhr Vortrag »Die Geburt der Oper aus dem Mythos« (Ulrich Lenz)
19:30 Uhr Orpheus
ca. 21:30 Uhr »Bandoneon, Cimbalom und Djoze – ist das noch Barockmusik?« – Gespräch mit dem Dirigenten André de Ridder und Cimbalom-Spielerin Enikö Ginzery
Beiprogramm Musik: »Orpheus in Ungarn« mit Enikö Ginzery (Cimbalom)
Samstag, 6. Juli
18:30 Uhr Vortrag »Wie wird man die Unterwelt wieder los?« (Ulrich Lenz)
19:30 Uhr Odysseus
ca. 22:30 Uhr »Monteverdi auf Deutsch zu Tangoklängen?« – Gespräch mit dem Bariton Günter Papendell und der Autorin und Übersetzerin Susanne Wolf
Beiprogramm Musik: »Musikalische Odyssee« mit Marwan Alkarjousli (Oud), Djelifily Sako (Kora), Fayoumi Mahmoud (Percussion)
Sonntag, 7. Juli
18 Uhr Vortrag »Orpheus ist tot, es lebe die Unterwelt!« (Ulrich Lenz)
19 Uhr Poppea
ca. 22:30 Uhr »Warum stirbt Seneca nackt?« – Gespräch mit Regisseur Barrie Kosky und Bariton Jens Larsen
Beiprogramm Musik: »Poppea’s Breakdown« mit Ralf Templin und Ralf Tonnius (Banjos)
Karten
Kartentelefon (030) 47 99 74 00
Montag bis Samstag 9 bis 20 Uhr, Sonntag 14 bis 20 Uhr
Preise: 12 - 85 €
Karten für Kinder (bis 16 Jahre): 8 € in allen Preisgruppen
karten@komische-oper-berlin.de