Sängerin und Sänger des Jahres
Die Unfassbare
Sie selbst hält sich für «’n bisken trockän». Das ist ehrlich und kokett zugleich. Als rheinische Frohnatur mag die im Bergischen verwurzelte «Sängerin des Jahres» nicht durchgehen. Aber Humor hat Anja Harteros sehr wohl. Annäherungen an eine Künstlerin, deren Charakterporträts unter die Haut gehen
Der Abgründige
Neue Rollen hat er stets mit sicherem Instinkt für die Entwicklung der Stimme ausgewählt. Und sich so in einem Repertoire von Mozart über Strauss bis Mark Andre höchste Anerkennung erarbeitet. Als Brittens Aschenbach setzt der Stuttgarter Tenor Matthias Klink Maßstäbe. Der «Sänger des Jahres» im Porträt
Uraufführung des Jahres
Jenseits der Geschichte
In «Infinite now» radikalisiert Chaya Czernowin ihre Erkundung einer Klangsprache, die uns auf den Grund aller Verständigung zurückwirft. Wie lässt sich diese Sprache beschreiben? Und wie vermitteln? Ein Gespräch mit Titus Engel, dem Dirigenten der Uraufführung
Aufführung des Jahres
An den Rändern des Sprachlichen
Mit Bergs «Lulu» hat Christoph Marthaler in Hamburg erneut einen besonderen Musiktheaterabend geschaffen. Wie arbeitet der Mann? Ein Gespräch mit dem Dramaturgen Malte Ubenauf
Streitfall Regietheater
Ewiger Anstoß
«Regietheater»: Der Begriff ist so alt und diffus wie das Unbehagen, das er, quer durch alle Parteien, auslöst. Topoi und Typen einer unendlichen Debatte
Dirigent und Orchester des Jahres
Der Unbequeme
Eine Laudatio auf Hartmut Haenchen – von einem Kollegen, der aus eigener Erfahrung weiß, was es bedeutet, wenn man jede Note auf die Waagschale legt
Zauberisch luzide
Nicht nur sein Bayreuther «Parsifal» ist eine Offenbarung. Weil Hartmut Haenchen, bevor der den Stab hebt, penibel alle Quellen studiert. Und trotzdem überzeugt ist, es gehe noch besser
Freiheit durch Überforderung
Mehr als eine luxuriöse Klangmaschine: Das Bayerische Staatsorchester schwebt unter Kirill Petrenko auf Wolke sieben. Aber wie sehen eigentlich die Musiker ihren Chef und dessen Vorgänger?
Monteverdi und Cavalli
Tableau mit weißen Flecken
Claudio Monteverdi war weder der erste noch der einzige Geburtshelfer der Oper. Überfällige Korrekturen eines wider die historische Evidenz gepflegten Zerrbildes
Franz Mazura
Altersfrisch
Aufhören? Von wegen! Den Schigolch in Bergs «Lulu» würde er gern noch mal machen. Auch mit 93 zieht es Franz Mazura auf die Bühne. Kein Wunder, dass er im Gespräch über seine lange Sängerkarriere das Präsens bevorzugt
Oper und Reformation
Vom Himmel hoch
In welchen Geschichten, Formen, Tönen äußern sich Geist und Praxis des Protestantismus im Musiktheater? Wie klingen Heils- und Holzwege des Glaubens? Versuch einer historisch-kritischen Topografie
Umberto Giordano
Experte für Eklektik
Nur zwei seiner zahlreichen Bühnenwerke haben die Zeiten überdauert: «Andrea Chénier» und «Fedora». Doch es lohnt sich, einige der vergessenen Opern von Umberto Menotti Maria Giordano wieder ans Licht zu holen
Stimmkrise
Kranke Klänge
Nicht nur der Fall Rolando Villazóns zeigt die Folgen chronischer Überlastung. Warum wagen sich immer häufiger leichte Stimmen an dramatische Partien, die für sie ungeeignet sind? Aspekte einer fatalen Entwicklung
Bilanz
Woher, wohin, warum? Was bleibt von 2016/17?
Die Bilanz der Spielzeit im Urteil von 50 Kritikern
So votierten unsere Leser
Kritikerumfrage für die Saison 2016/17
Wichtige Sängerinnen und Sänger der Saison
Die Kunst des Erzählens
Bühnenbildner des Jahres war er bereits. Nun hat Dmitri Tcherniakov als Regisseur die Nase vorn – unter anderem wegen seiner «Carmen» in Aix
Wichtige Wiederentdeckungen der Saison
Im Schüttkasten der Lebensirrnis
Assoziationsräume, die aus Zeichen, Topoi, Schweigen montiert sind: Im Münchner «Tannhäuser» hat Romeo Castellucci seine Poetik der Unschärfe exemplarisch ausformuliert
Lust auf Drag
Seine Ästhetik strotzt vor schriller Fantasie und ständig sich neu erfindendem Glamour. Inspiration schöpft Gianluca Falaschi aus dem französischen und italienischen Barocktheater. Um künstliche Kleiderwelten für heute zu schaffen
Arbeiten auf Augenhöhe
Schon als Kind faszinierte ihn der Tanz. Seine Ausbildung schloss er an der John Cranko Schule ab. Seit 2013 war Demis Volpi Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts. Inzwischen führt der junge Argentinier auch in der Oper Regie
Dokumentation des Jahres
Oper 2017/18