Dem Bey von Algier, Mustafà, verdreht sie so sehr den Kopf, dass dieser sofort seine eigene Gattin an den Sklaven Lindoro weiter verheiraten und Isabella in seinen Harem aufnehmen will. Doch auch ebendiesem Sklaven, ihrem Geliebten Lindoro, bereitet die clevere Italienerin einigen Liebeskummer. Bis schließlich alle Paare standesgemäß zueinander finden, und Isabella mit den Waffen einer Frau die Flucht mit ihrem Auserwählten nach Italien einfädeln kann, sind noch einige Hürden zu nehmen.
Regisseur Thomas Enzinger verlegt den Handlungsort der komischen Oper auf ein Schiff vor der Küste von Algier. Als die schöne Isabella dort zufällig mit dem Fallschirm landet, nimmt die vielfach gewundene Handlung ihre schwungvolle Fahrt auf. Mit Leichtigkeit und viel Witz serviert das erfahrene Ensemble die rasanten Koloraturen, heißen Liebesarien und mitreißenden Ensembles. Mit hintergründigen Sinnbildern lässt Enzinger dabei die emotionalen Wellen hoch schlagen. Augenzwinkernd werden so die kulturellen Gräben zwischen Orient und Okzident genommen, aber auch die zwischen weiblicher List und männlicher Eitelkeit.
Bewährte Solisten, verstärkt durch einige neue Ensemblemitglieder, sind an Bord dieser Italienerin. Die Partie der Isabella bietet Rita Kapfhammer viel Raum, ihre komödiantischen Fähigkeiten und große Bühnenpräsenz auszuspielen. Mit ihr alterniert Franziska Rabl, die sich dem Münchner Publikum bereits als Prinz Orlowsky in der Fledermaus vorgestellt hat. Als ihr Gegenüber steht Bassbuffo Stefan Sevenich in der für ihn wie maßgeschneiderten Partie des Bey Mustafà auf der Bühne. Seine Gemahlin Elvira tritt in Gestalt von Stefanie Kunschke, alternierend mit Ella Tyran auf den Plan. Der lyrische Bariton Juan Fernando Gutiérrez singt und spielt Isabellas verschmähten Verehrer Taddeo. Für ihren Liebhaber Lindoro kommt Karol Kozlowski als Gast ans Haus.
Die Musikalische Leitung hat der neue Kapellmeister Lukas Beikircher, der sich dem Münchner Publikum hier mit seiner ersten Premiere vorstellt.
Erstmals kommt für diese Premiere österreichische Regisseur, Autor und Schauspieler Thomas Enzinger an den Gärtnerplatz. Enzinger ist im Regiefach im gesamten deutschsprachigen Raum vielfach als Spezialist für die leichteren Gattungen des Musiktheaters ausgewiesen und zeigte seine Arbeiten bislang u.a. an der Wiener Volksoper, dem Theater Bern, Staatstheater Braunschweig, Theater Baden, Komödie Dresden, Landestheater Linz, beim Operettensommer Kufstein u.v.m. Seit 1996 leitet er auch die Operettenfestspiele Schönebeck/Elbe. Immer wieder, so auch hier, arbeitet Enzinger mit dem Bühnenbildner TOTO zusammen.
Mit der Aufführung der Oper in italienischer Sprache setzt das Gärtnerplatztheater seine neu aufgenommene Reihe fort, einzelne Werke, die dies künstlerisch besonders nahe legen, in Originalsprache mit Übertiteln auf die Bühne zu bringen. Die für Rossini so bezeichnende humorvolle und raffinierte Verzahnung von Sprache und Musik kommt dadurch voll zur Geltung. Da werden Worte zu Silben, Silben zu Tönen und Sprache wird zu Musik.
Musikalische Leitung: Lukas Beikircher
Inszenierung: Thomas Enzinger
Bühne und Kostüme: TOTO
Besetzung (Premierenbesetzung unterstrichen)
Mustafa, Bey von Algerien Stefan Sevenich
Elvira, seine Gemahlin Stefanie Kunschke / Ella Tyran
Isabella, eine italienische Dame Rita Kapfhammer / Franziska Rabl
Taddeo, Isabellas Verehrer Juan Fernando Gutiérrez / Manuel Wiencke
Zulima, Sklavin Carolin Neukamm
Haly, Kapitän Derrick Ballard / Sebastian Campione
Lindoro, Sklave Karol Kozlowski
Termine:
17., 21., 27. Januar; 8., 19. Februar;
3., 6. März; 6., 20. April; 21. Mai, 26. Juni* 2011
Tickets 6,- bis 61,-€ unter 089.21 85 19 60 oder www.gaertnerplatztheater.de