Der Maler Marcello ficht Beziehungskämpfe mit der kapriziösen Musetta aus, Rodolfo und die schwindsuchtkranke Näherin Mimì, getroffen vom »coup de foudre«, träumen vom gemeinsamen Leben. Doch gelingen will es nicht; ob aus Angst, aus Armut, oder wegen der Schwindsucht Mimìs – sie trennen sich und finden erst in der Todesstunde Mimìs wieder zusammen.
Was nach traurigem Schicksal aussieht, ist hier jedoch nur noch dünner Vorwand. Die Liebe Rodolfos und Mimìs scheitert nicht an äußeren Umständen, sondern an ihnen selbst: an ihrer Unfähigkeit zu lieben, ihre Liebessehnsucht in einer realen Beziehung zu stillen. Die Armut und selbst die Krankheit werden hier, im Gegensatz zu den Schicksalsdramen des 19. Jahrhunderts, als Abbild und Konsequenz innerer Dispositionen formuliert, als ebenso selbst erschaffen wie die Kunst. In so präziser wie leidenschaftlich-empathischer musikalischer Psychologie wendet Puccini den Blick auf Mensch und Liebe in die Moderne.
Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica nach dem Roman Scènes de la vie de bohème von Henri Murger, 1851
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Gad Kadosh
Regie Andrea Schwalbach
Bühne Nanette Zimmermann
Kostüme Frank Lichtenberg
Dramaturgie Julia Hochstenbach
Chordirektion Anna Töller
Rodolfo Andrea Shin
Mimì Hye-Sung Na
Musetta Irina Simmes
Marcello Ipča Ramanović
Schaunard James Homann
Colline Wilfried Staber
Benoît Michael Zahn
Alcindoro David Otto
Parpignol Adrien Mechler
Chor, Extrachor und Kinder- und Jugendchor des Theaters und Orchesters Heidelberg
Philharmonisches Orchester Heidelberg
Weitere Termine
Sa 04.06.2016, 19.30 Uhr
Mo 06.06.2016, 19.30 Uhr
Fr 17.06.2016, 19.30 Uhr
Fr 01.07.2016, 19.30 Uhr
Di 12.07.2016, 19.30 Uhr