Man könnte sie fast als Produkt eines Wettstreits bezeichnen, denn Ruggero Leoncavallo arbeitete zeitgleich am selben Material. Seine Version von Murgers Scènes de la vie de bohème wurde aber nicht annähernd so populär, wie Puccinis Fassung. Nachdem die Suche nach einem geeigneten Librettisten fehlgeschlagenen war, entschloss sich Puccini lieber zwei Autoren mit der Umsetzung des Stoffes zu beauftragen, um ein perfektes Zusammenwirken von dichterischen und dramatisierenden Fähigkeiten zu erreichen. Er ließ es sich auch nicht nehmen, seine eigenen Erfahrungen aus seiner Mailänder Zeit einfließen zu lassen. Somit gelang es, realistische Ausschnitte aus dem Leben der Pariser Bohème mit all ihren Höhen und Tiefen auf die Bühne zu bringen.
Handlung
Im verträumten Pariser Quartier Latin leben Rodolfo, der „große Dichter“ und Marcello, der „große Maler“ mit zwei Künstlerfreunden – zumeist in großer Geldnot. Als ein plötzlicher Geldsegen von allen kräftig gefeiert werden soll, steht unverhofft die zierliche Lucia, genannt Mimi, vor Rodolfos Tür. Da dieser Schicksal spielt, ist sie gezwungen, länger zu bleiben und beide kommen sich näher. Mimi begleitet Rodolfo ins Café Momus, wo die Freunde bereits auf ihn warten. Marcello trifft dort seine ehemalige Geliebte Musetta wieder. Diese verlässt kurzerhand ihren reichen Gönner, um erneut mit Marcello zusammenzuleben. Rodolfos Sorge und Marcellos Eifersucht führen jedoch bald dazu, dass sich die Paare wieder trennen. Nachdem Rodolfo und Mimi sich bei einem erneuten Treffen gegenseitig ihre Liebe gestehen, muss er für immer von ihr Abschied nehmen.
Musikalische Leitung: GMD Eckehard Stier
Inszenierung: Klaus Arauner
Ausstattung: Heike Mirbach
In deutscher Sprache mit deutschen und polnischen Übertiteln