Dieser hat sich verkleidet in die Stadt zurückgeschlichen, um Kontakt zu seiner Geliebten Laura aufzunehmen, die jedoch mittlerweile in die Ehe mit dem Inquisitor Alvise gezwungen wurde. Um sich Giocondas zu bemächtigen, lässt Barnaba nichts unversucht: Er verleumdet ihre Mutter und will Enzo der Inquisition ausliefern. Doch auch Lauras Leben ist in Gefahr. Ihre Beziehung zu Enzo provoziert den rachsüchtigen Inquisitor Alvise. Und auch Gioconda befindet sich in einem Widerstreit mit ihren Gefühlen, könnte sie doch die Nebenbuhlerin auf diesem Wege schnell loswerden. Doch schließlich siegt das Gewissen über die Eifersucht und durch einen Trick gelingt es Gioconda, Laura und Enzo dem Inquisitor zu entziehen und ihnen die Flucht zu ermöglichen. Sie zahlt dafür einen hohen Preis: Für Enzos Freilassung verspricht sie sich an Barnaba. Doch sie entgeht ihrem Schicksal und ersticht sich vor seinen Augen.
Diese Oper ist ein Fest der Liebe, Intrige, Verleumdung und Rache, die Musik dazu von ungeheurer Wucht. Ponchiellis mitreißende, hochdramatische Szenen treiben die Handlung voran und erzeugen einen packenden Klangstrudel von sprühender Italianità für die höchsten Gefühle und den tiefsten Abgrund der menschlichen Seele. Neben gewaltigem musikalischen Pathos effektvoller Massenszenen und leidenschaftlichen Soloauftritten stehen die fein instrumentierten Gesänge und Tänze venezianischer Chöre. Geprägt von den Kompositionen der Grand Opéra und als Lehrer so großer Komponisten wie Giacomo Puccini und Pietro Mascagni ist Ponchielli ein wichtiger Meilenstein neben Giuseppe Verdi mit ersten Anklängen des Verismo. „La Gioconda“ ist die Sängeroper par excellence – sechs große Partien, die den Sängern alles abverlangen, machen diese Oper zu einem Fest der Stimmen. Maria Callas liebte die Rolle der Gioconda sehr und sang sie bei ihrem italienischen Debüt 1947 in der Arena di Verona.
Die selten auf deutschen Bühnen gespielte Oper wird in Gelsenkirchen von Alexandra Szemeredy und Magdolna Parditka in Szene gesetzt. Das ungarische Duo entwickelt gemeinsam Regie, Bühnenbild und Kostüm. In den Titelpartien sind u.a. die Ensemblemitglieder Petra Schmidt und Almuth Herbst, der amerikanische Tenor Derek Taylor sowie die international erfolgreiche Nadine Weissmüller zu erleben!
TEXT TOBIA GORRIO
NACH VICTOR HUGOS SCHAUERDRAMA „ANGELO, TYRAN DE PADOUE“
UA 1876
IN ITALIENISCHER SPRACHE MIT DEUTSCHEN ÜBERTITELN
Musikalische Leitung
Rasmus Baumann
Nachdirigat
Valtteri Rauhalammi
Inszenierung, Bühne und Kostüme
Alexandra Szemerédy
Magdolna Parditka
Christian Jeub
Dramaturgie
Juliane Schunke
La Gioconda
Petra Schmidt
Die Blinde
Almuth Herbst
Enzo
Derek Taylor
Alvise
Dong-Won Seo
Laura
Nadine Weissmann
Barnaba
Piotr Prochera
Zuane
Michael Dahmen
Isepo
William Saetre