Federico Fellinis „La Strada“ (1955) ist ein Wendepunkt des italienischen Neorealismus’. Die Geschichte und ihre Figuren haben bei den Filmfestspielen in Venedig zu einer Spaltung zwischen Visconti- und Fellini-Anhängern geführt, die fast in Gewalt eskalierte. Der Hauptvorwurf lag in einer „naiv konstruierten Handlung“, die als „Kitsch“ verurteilt wurde. Doch der Zauber der Geschichte um die naiv verträumte Gelsomina und den grobschlächtigen Zampanò hat Filmgeschichte geschrieben und Fellini mit seinem ersten Oscar belohnt. Bis heute faszinieren der Film und seine Handlung durch den parabelhaften Umgang mit einer kleinbürgerlichen Zirkuswelt, die statt Freiheit und Traum nur aus Gewalt und Einsamkeit zu bestehen scheint. Unvergessen sind die Hauptdarsteller des Films: Giulietta Masina und Anthony Quinn.
Seit Januar, gibt es eine Theaterfassung am Moerser Schlosstheater zu sehen. Die Regisseurin Barbara Wachendorff stellt Fellinis Figuren in einen Zirkus(t)raum, der durch die Live-Musik von Tim Isfort atmosphärensicher mitgetragen wird. Die Parabel zeigt und zerstört den Traum vom glücklichen Leben in einem Spiel zwischen Schein und Sein. Kinga Prytula und Holger Stolz entdecken dabei ganz neue Facetten Gelsominas und Zampanòs.
Der Film und die Theaterfassung können jetzt im Dialog gesehen werden. Im Rahmen der Reihe „Filmmuseum“ zeigt das Duisburger filmforum unter der Überschrift „Italienischer Neorealismus“ an zwei Abenden Fellinis „La Strada“ (am 15. & 19. Februar 2008, jeweils 18.00 Uhr). Mit der Eintrittskarte des filmforum kann die Vorstellung im Schlosstheater zum ermäßigten Eintrittspreis besucht werden - diese ist im Februar am 15., 16., 22. & 24. Februar 2008, jeweils 19.30 Uhr, zu sehen.
Infos: www.filmforum.de & www.schlosstheater-moers.de
Kartenreserevierungen: filmforum Duisburg (Tel. 0203 - 285 47 46) & Schlosstheater Moers (Tel. 02841 - 201 731)