Die scheinbar liebenswerte Bianca, der die Männer nachlaufen, und Katharina, die mit ihrer wilden Kratzbürstigkeit alle Freier in die Flucht schlägt. Als sich der junge Adlige Lucentio unsterblich in Bianca verliebt, spitzt sich die Situation zu: Baptista macht zur Bedingung, dass vor einer Heirat Biancas auch Katharina einen Mann finden muss. Der Retter erscheint in Gestalt von Petruchio, der Katharina – nicht zuletzt wegen der stattlichen Mitgift – „zähmen“ und mit ihren eigenen Waffen schlagen will. Während Petruchio sein „Erziehungsprogramm“ startet, versucht Lucentio in einer komplizierten, aber auch rasant komischen Verkleidungs- und Verstellungsoperation, die Gunst Baptistas zu gewinnen.
In der so ganz eigenen Raumsituation des Eisenhand-Theaters bietet sich die Möglichkeit, anhand dieser wahren „comedy of errors“ in einer Art spielerischer Modellanordnung mit wenigen SchauspielerInnen die gegensätzlichen und doch gleichzeitigen Facetten der Liebe – Aggression und Begehren, zärtliche Annäherung und Machtkampf – zu einem lustvollen Beziehungsgeflecht zu verdichten und die shakespearschen Rollenstereotypen auf ihre Doppeldeutigkeit hin zu untersuchen – einzig mit dem Shakespeare-Text als Ausgangsmaterial. Wer „provoziert“ hier wen, wer „zähmt“ wen, und wer spielt welche Rolle?
Inszenierung Katrin Hiller
Kostüme Stefan Röhrle
Bühnenraum Florian Parbs
Dramaturgie Kathrin Bieligk
Baptista Thomas Bammer
Katharina/Gremio Bettina Buchholz
Bianca/Hortensio Katharina Vötter
Petruchio/Tranio Manuel Klein
Lucentio/Grumio Aurel von Arx