Becketts Werk, einzigartig in der Literatur des 20. Jahrhunderts, entzieht sich den gängigen Etikettierungen. Man hat versucht, dem Geheimnis dieses Werks mit dem Begriff des Absurden beizukommen: Ein fragwürdiges Unterfangen, die Vielstimmigkeit und Tiefe, die aus jedem seiner Texte sprechen, zu bändigen.
Einige seiner Stücke sind weltberühmt, sie sind zu Klassikern der Moderne geworden: «Warten auf Godot», «Endspiel», «Glückliche Tage» … Doch die Mehrzahl der Romane, Erzählungen und Dramen des irischen Nobelpreisträgers sind «terra incognita» geblieben – ein fast unbekanntes Land. Ein Glück für die Leser und Zuschauer, denn so können sie sich ihren eigenen Weg bahnen durch diesen dunklen, grossartigen literarischen Kosmos.
In der langen Nacht zu Becketts 100. Geburtstag erklingen die Stimmen und Sprachen grosser Schauspielerinnen und Schauspieler aus acht Ländern. Zudem ermöglicht die von Marek Kedzierski, Thomas Hunkeler und Bruno Hitz konzipierte Veranstaltung, zahlreiche weniger bekannte Prosatexte Becketts auf ihre Bühnenwirksamkeit zu überprüfen.
Auch filmische Raritäten wie Becketts «Film» von 1965 mit Buster Keaton, Harold Pinters Hommage an den «Namenlosen» und weitere audiovisuelle Dokumente werden an diesem Abend im Schiffbau zu sehen sein. Der Eintritt zu den Filmvorführungen in der Halle 1 ist frei.
Die Veranstaltung – insgesamt rund 7 Stunden Theater, aufgeteilt auf acht zum Teil parallele Programmpunkte – findet auf drei Bühnen des Schiffbaus statt. Die Kasse ist den ganzen Abend über offen.
Mit: Rick Cluchey (Los Angeles), Cristin König (München), Giulia Lazzarini (Mailand), Oleg Liptsin (Kiew) und Marc McPherson (Atlanta), Serge Merlin (Paris), Norbert Schwientek (Basel), dem Trio «Nicht ich» (Strasbourg/Cork/Krakau) und Martin Wuttke (Berlin)
Filmraritäten ab 20:30 Uhr in der Halle 1 (Eintritt frei)
29. April 2006, ab 18 h, Schiffbau.
Eintritt: CHF 40,-- (ermässigt 20,--). Kasse durchgehend geöffnet.
Infos: 044 258 77 77; www.schauspielhaus.ch