Die Laudatio auf Monika Gintersdorfer hält Nadine Jessen, Kampnagel Hamburg.
Im Rahmen der Preisverleihung wird im Schauspielhaus Gintersdorfer/Klaßens Produktion “Not Punk, Pololo” aufgeführt. Die Performance um den legendären ivorischen Gangster John Pololo orientiert sich an den an der Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) beliebten und vor Energie strotzenden Tanzshows.
Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vergeben. Mit ihm ehrt die Stadt Leipzig weibliche Theaterschaffende, deren Wirken im Sinne der Schauspielerin und Theaterprinzipalin Caroline Neuber (1697-1760) Maßstäbe gesetzt hat.
Ein „Popkultur–Clash de Luxe“
Seit 2005 arbeiten Gintersdorfer/Klaßen mit einem deutsch-ivorischen Team an Theaterperformances, die Phänomene aus der Côte d'Ivoire thematisieren. Ausgangspunkt in dieser Arbeit ist der legendäre ivorische Gangster John Pololo, der in den 80er und 90er Jahren eine stilprägende Kunstfigur geschaffen hat.
Die Pololo-Bewegung in Abidjan lebt von der Straßenkultur und dem Schick der schweren Jungs, Muskelmänner, Türsteher und Schläger, analog zur amerikanischen Gangster-Rap-Kultur beeinflussen sie das ivorische Showbiz bis heute. Formal orientiert sich die Performance an in der Côte d’Ivoire beliebten Tanzshows, den sogenannten Varietoscopes. Hier wird mit einfachen Mitteln maximale Wirkung erzielt. In Not Punk, Pololo treten Tanz, Musik und Attitudes in einen vor Energie strotzenden Dialog. Es entsteht ein popkultureller Kosmos mit unterschiedlichen Body-Languages und verschiedene Sprachen – daraus resultieren jede Menge Übersetzungsfehler. Not Punk, Pololo untersucht und analysiert diese popkulturellen (Miss-)Verständnisse und bringt neue Assoziationen hervor, die ungeahnte Parallelen und neue Herleitungen produzieren. Ein Pop-Kultur-Clash de Luxe!
Karten: Tel. 0341/1268-168 | Mail: besucherservice@schauspiel-leipzig.de | Webshop: www.schauspiel-leipzig.de