Im Winter des Jahres 1778 hielt sich Lenz in einem elsässischen Dorf auf. Er sucht innere Ruhe in der
Natur und in der Konfrontation mit den einfachen Bergbewohnern. Doch Trost vermag er weder in tätiger Beschäftigung, noch im Glauben an Gott zu finden. Zunehmend versinkt er in Nacht und Einsamkeit. Eindrücklich zeichnet Büchner das erschütternde Schicksal eines an sich selbst und den Verwerfungen der Zeit zerbrechenden Künstlers. Die Fragen, inwieweit Krankheit als Reaktion auf soziale Isolation und der Wahnsinn als Beziehungsmuster des Menschen zu seiner Umwelt zu verstehen sind, werden ebenso aufgeworfen wie die Sehnsucht nach Glück und Lebenssinn und die Suche nach der Möglichkeit des getriebenen Menschen nach dem Ausstieg aus dem Alltag.
Man darf gespannt sein, wie sich die beiden Schauspieler, Bettina Riebesel und Jörg Dathe mit einem
heutigen Blick Büchners Text stellen. Die Inszenierung liegt in den Händen der jungen Patricia Langer, die mit «Lenz» ihre erste Produktion auf die Bühne des UG bringt.
Patricia Langer, geboren 1981 in Frauenfeld, studierte Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie
an der Universität Bern und der FU Berlin. Seit der Spielzeit 2011/12 ist sie als Regieassistentin engagiert. Büchners «Lenz» ist ihre erste Regiearbeit am Luzerner Theater
VORSTELLUNGEN
(jeweils 20.00 Uhr): 19.9. | 22.9. | 3.10. | 4.10. (zum letzten Mal)