Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Leo Tolstoi, ANNA KARENINA, MAXIM GORKI THEATER BERLINLeo Tolstoi, ANNA KARENINA, MAXIM GORKI THEATER BERLINLeo Tolstoi, ANNA...

Leo Tolstoi, ANNA KARENINA, MAXIM GORKI THEATER BERLIN

Uraufführung der Dramatisierung von Armin Petras

Koproduktion des Maxim Gorki Theaters Berlin mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen

Berliner Premiere ist am 27. Mai 2008 im Maxim Gorki Theater Berlin.

Ein Zufall führt sie zusammen: Die verheiratete Anna Karenina und Graf Wronski. Eine übermächtige Liebe beginnt.

Absolutes Glücksverlangen und der Zwang, sich zwischen dem Geliebten und dem Sohn entscheiden zu müssen, zerreißt Annas Herz und ihre Seele. Ihre bisher sicher geglaubte Welt wird durch die Heftigkeit einer leidenschaftlichen Liebe ins Wanken gebracht. Und wie ein Domino-Spiel bringt diese Liebe zu Wronski auch das Umfeld der beiden zum Einsturz. Anna Karenina wird ihren Sohn verlassen und mit dem Grafen Wronski nicht glücklich sein.

Nicht nur Annas Leben entpuppt sich als ungesichert hinter einer Fassade der Saturiertheit, geregelt zwischen Bällen und Salons. Doch das Wissen der Figuren um die Fragilität ihrer Welt, schützt sie nicht vor dem Tanz in die

Tragödie. Das Eis der Konvention, auf dem sie sich drehen, ist dünn. Gutsbesitzer Lewin verliert die Liebe seines Lebens: Auf der „Eisbahn der Gefühle“ gleitet seine Braut Kitty an ihm vorbei. Ihre Schwester Dascha versucht, Lewin und Kitty wieder zu vereinen. Sie kennt die Leere einer nicht erfüllten Liebe. Ihr Mann Stefan gefällt sich in der Pose des Lebemanns. Der gemeinsame Ball wird für Anna zum Tanz in den Abgrund.

„Jeder sah das Leben, das er führte, als das einzig richtige an und das Leben des Freundes als Scheinleben.“ Leo Tolstois zwischen 1873 und 1877 entstandener Roman über den Hunger nach der absoluten Liebe und deren

Folgen zeichnet in seinem Kern ein zeitgenössisches Konfliktfeld. Das Dilemma individueller Selbstbestimmung zwischen grenzenloser Freiheit, Einsamkeit und innerer Leere lässt die bürgerliche Gesellschaft implodieren und

die Menschen ineinander stürzen.

Armin Petras hat den berühmten Roman für die Bühne dramatisiert. Er führt seine sieben Hauptfiguren in einen bitteren Reigen der Gefühle und erzählt von ihrer verzweifelten Sucht nach dem individuellen Glück. „Anna Karenina“ wird so zu einem Text dieser Zeit und Tolstoi zum Autor unserer Biografien.

Jan Bosse, Hausregisseur am Maxim Gorki Theater Berlin, inszeniert diese Adaption in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen.

Regie: Jan Bosse

Bühne: Stéphane Laimé

Kostüme: Kathrin Plath

Musik: Arno P. Jiri Kraehahn

Video: Meika Dresenkamp

Es spielen: Fritzi Haberlandt (Anna Karenina), Claudia Geisler (Dascha), Wanda Perdelwitz (Kitty); Robert Kuchenbuch (Lewin), Ronald Kukulies (Karenin), Bernd Michael Lade (Stefan), Milan Peschel (Wronski)

Premiere am 16. Mai 2008 in der Grubenausbauwerkstatt in Marl, Ruhrfestspiele Recklinghausen.

Die nächsten Vorstellungen in Berlin sind am 28. Mai 2008, am 11. Juni sowie am 1. und 2. Juli 2008.

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DIE UNTERWELT IM KUNSTMUSEUM -- Gastspiel-Premiere "Orfeo ed Euridice" von Christoph Willibald Gluck mit dem Staatstheater Augsburg im Theater Heilbronn

"Ich bin der Ritter Gluck!" heißt es in E.T.A. Hoffmanns unheimlicher Erzählung "Ritter Gluck". Der tritt plötzlich auf, obwohl er schon lange tot ist. Um eben dieses mysteriöse Thema kreist auch…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN TRAGISCHES REISEERLEBNIS -- "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann im Studiotheater STUTTGART

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann hatte in Stuttgart "Mario und der Zauberer" nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann Premiere. Auf konzentriertem Raum lässt die Regisseurin Daniela Urban…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER MUSIKKRITIKER LÄSST GRÜSSEN -- "Der Tod, das muss ein Wiener sein" im Renitenztheater Stuttgart

Das Wiener Kaffeehaus als Institution wurde hier gebührend gefeiert. Nikolaus Büchel bereitete das Ganze als Regisseur und gebürtiger Wiener auch kabarettistisch auf: "Wie kommt der Wolf ins…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPIEL ZWISCHEN LICHT UNDS SCHATTEN -- "Otello" von Giuseppe Verdi in der Staatsoper STUTTGART

Die Inszenierung von Silvia Costa integriert Videoeinlagen von John Akomfrah, wo die Otello-Tragödie in eindringlichen Bildern nachgezeichnet wird. Der erste Akt ist geprägt von einer Statue und einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZWISCHEN KLASSIK UND UNTERHALTUNG -- "Heavy Metal aus Schwaben" im Schloss Bietigheim-Bissingen

Das Tuba-Euphonium Quartett des Landesblasorchesters Baden-Württemberg mit Steffen Burkhardt, Peter Teufel, Erich Hermann und Markus Scholl präsentierte einen interessanten Streifzug durch die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑